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4 „das land sachsen-anhalt will innen- städte attraktiver machen. sie müs- sen als orte des wohnens, des arbei- tens, von versorgung, freizeit und kultur stabilisiert und entwickelt wer- den. die stärkung der innenstädte steht außerdem für die bewahrung von ,heimat‘ und ,identität‘ sowie der unverwechselbarkeit unseres baukul- turellen erbes. die herausforderung besteht darin, die lokal unterschiedli- chen problemstellungen aufzugreifen, lösungsansätze und perspektiven aufzuzeigen.“ so beginnt der prolog zur broschüre 2009. und daran hat sich nichts geändert. der erfolgreiche start und die guten ergebnisse der kampagne mut zur lücke haben mein ministerium da- zu bewogen, in sechs weiteren städten die durchführung von architektenwett- bewerben zu unterstützen. mut zur lücke – mut zu neuem war des- halb in den jahren 2010 und 2011 in der hansestadt stendal, in blanken- burg (harz), halberstadt, schönebeck (elbe), lutherstadt eisleben und lutherstadt wittenberg gefragt. mit großem engagement haben sich die städte der vorbereitung und durch- führung der verfahren gewidmet. die einbeziehung der bürger in pla- nungsprozesse nimmt an bedeutung zu. die vorhandenen instrumente der bürgerbeteiligung sollten deshalb noch besser genutzt, neue methoden der einbindung entwickelt werden. architektenwettbewerbe sind hierfür ein geeignetes instrument. deshalb wurde auch die möglichst intensive einbeziehung der bürgerschaft in die verfahren der zweiten staffel mut zur lücke von vornherein berück- sichtigt. die frühzeitige veröffentli- chung der termine trug zum beispiel dazu bei, dass interessierte bereits zu den kolloquien anwesend waren und sich zu den aufgabenstellungen infor- mieren konnten. erstmals konnten die bürger ihr votum zu den wettbe- werbsarbeiten auf stimmzetteln ab- geben. und so weit weg lag die bür- germeinung nicht von der der jury. gewünscht war die einbindung der regionalen wohnungswirtschaft, die sich als kommunale unternehmen dem neuen bauen in den historischen altstädten widmen müssen und dabei ihrer verantwortung für das gemein- wohl nachkommen. die einbindung ist gelungen und die umsetzung wird ein wichtiger baustein sein, um auch in den städten zu zeigen: es tut sich etwas! neues passt zu altem, lücken verschwinden ebenso wie unter wirt- schaftlichen gesichtspunkten nicht mehr zu sanierender bestand. sachsen-anhalt ist mit seinem mut zur lücke beispielhaft für andere bundesländer. thomas webel prolog thomas webel minister für landesentwicklung und verkehr des landes sachsen-anhalt

5 prologe „genau das brauchen wir auch bei uns!“ – diesen anerkennenden ausruf hörte ich oft, wenn wir die ergebnisse der ersten staffel mut zur lücke auf messen und in verschiedenen städten zeigten. ein großes kompliment an die vielen architektinnen und architekten, die in manch durchwachter nacht über die besten lösungen für die nicht gerade einfachen bauplätze, die ihnen zuge- wiesen waren, gegrübelt, skizzen ge- macht und wieder verworfen hatten, um sich schließlich mit ihren ausgear- beiteten ideen und konzepten dem gestrengen urteil der wettbewerbs- jurys zu stellen. so war es fast selbstverständlich, dass sich schnell sechs neue städte fan- den, die den staffelstab für mut zur lücke übernehmen wollten, und dank der ﬁnanziellen unterstützung durch das ministerium für landesentwick- lung und verkehr können wir ihnen nun das buch zur zweiten staffel prä- sentieren. wenn man sich die wettbewerbsbei- träge ansieht und wenn man, so wie ich, das vergnügen hatte, in man- chem preisgericht mit dabei gewesen zu sein, kann man feststellen: wir werden immer mutiger! potenzielle investoren, die diesmal von anfang an in die wettbewerbe einbezogen waren, suchen ganz bewusst nach den überraschenden, nicht auftrump- fenden, aber besonderen ideen. die architekten spüren immer intensiver der frage nach, in welchen wohnfor- men, welchen grundrissen, welcher idee von behausung die junge gene- ration, die wir an unsere städte und unser land binden wollen, ihren le- bensentwurf am besten verwirklichen kann und wo sich die oft ganz jung gebliebenen älteren gleichermaßen wohlfühlen. stadtverwaltungen und denkmalpﬂeger haben sich längst mit der erkenntnis angefreundet, dass stadtentwicklung ein stetiger prozess der veränderung ist, in dem histori- sches erbe und zeitgemäß neues gleichberechtigten wert besitzen, wenn das neue nur qualitätsvoll ge- macht ist und die stadt mit sorgfalt und rücksicht weiterbaut. aber eigentlich ist es gar nicht mutig, so zu denken, sondern einfach nur ver- nünftig, wenn wir unsere städte leben- dig halten und ihren bürgern zukunft bieten wollen. deshalb wünsche ich mir, dass möglichst viele der hier vor- gestellten entwürfe nicht ideen auf dem papier bleiben, sondern mög- lichst bald gebaute wirklichkeit und ein zuhause für glückliche bewohner werden. so begeistert wie die archi- tektinnen und architekten im wettbe- werb gearbeitet haben, so engagiert werden sie bei der oft nicht leichten verwirklichung der projekte dabei sein. aber dafür brauchen sie ebenso be- geisterte mitstreiter. insofern ist diese publikation nicht das ende, sondern der anfang. haben wir mut zu neuem! ich freue mich darauf! ralf niebergall prolog prof. ralf niebergall präsident der architektenkammer sachsen-anhalt

6 an einem freundlichen sommertag, am 3.7.2009, übergab bauminister dr. karl-heinz daehre gemeinsam mit dem präsidenten der architektenkam- mer, prof. ralf niebergall, auf dem althaldensleber schloss hundisburg die dokumentation der wettbewerbs- verfahren mut zur lücke an die bür- germeister der städte haldensleben, quedlinburg, jessen (ester) und naum- burg und an alle anwesenden architek- ten, die für elf lücken in vier städten zum „jungen wohnen in alten städten“ kreative ideen gefunden hatten. auf initiative des stendaler vereins „stadtwandel e.v.“ war verabredet, die wanderausstellung der preisträ- ger relativ zeitnah in der hansestadt stendal zu zeigen. die 32 entwürfe sollten anregung für eine breite dis- kussion um die zukunft der lücken in stendals innenstadt sein. auf der aus- stellungseröffnung am 6.8.2009 war man sich einig: die architektenkammer sollte gegenüber dem ministerium für landesentwicklung und verkehr signa- lisieren, dass eine wiederholung der die wettbewerbsverfahren petra heise geschäftsführerin der architektenkammer sachsen-anhalt wettbewerbe gewünscht sei. der brief an das ministerium datiert sich auf den 9.8.2009 und wurde mit interesse und wohlwollen aufgenommen – wichtige voraussetzungen für eine gewünschte weiterführung. grund war der erfolg der architektenwettbewerbe, deren er- gebnisse in einer broschüre und der gesamtausstellung zusammengefasst sowie im internet präsentiert sind. der 23.6.2010 war wiederum ein freundlicher sommertag und der anruf aus dem ministerium ging ein: grünes licht für wettbewerbe … finanzierung gesichert. es gibt wieder mut zur lücke und mut zu neuem. in aschersleben startete dann am 30.9.2010 die zweite staffel der wett- bewerbe, nun auch unter dem label „nationale stadtentwicklungspolitik“. im bildungszentrum bestehornpark fand die „staffelstabübergabe“ an die städte schönebeck, halberstadt und blankenburg (harz), an die hansestadt stendal und die lutherstädte eisleben und wittenberg statt. im rahmen der iba stadtumbau 2010 inszenierte halberstadt „die kultivie- rung der leere“. die dauerhafte schlie- ßung der baulücken ist aber erklärtes ziel. vorschläge für die neugestaltung von „leeren“ altstadtarealen wurden schon mehrfach erarbeitet, dieses mal sollte es ein architektenwettbewerb sein, mit dessen lösungen bürger der stadt für die lückenschließungen in der bakenstraße interessiert werden sollten. die lutherstädte eisleben und wittenberg steuern auf das reformati- onsjubiläum 2017 zu und sind daran interessiert, freie flächen in ihren historischen innenstädten wieder zu beleben. vorausschauende bebauungs- alternativen waren zu entwickeln, die in allianz mit den kommunalen und genossenschaftlichen wohnungsun- ternehmen eine realistische chance für die umsetzung haben. architektenwett- bewerbe sind in blankenburg schon lange thema. so war es einfach, die stadtverwaltung für eine beteiligung am verfahren zu überzeugen. lücken im zentrum sind vorhanden, für die lö- sungen zur wiederbebauung gewünscht +++ 03.07.2009 – hundisburg +++ 06.08.2009 – hansestadt stendal +++ 09.08.2009 – magdeburg +++ 23.06.2010 – essen +++ 30.09.2010 – aschersleben +++ 27.10.2010 – lutherstadt eisleben +++ 25.11.2010 – magdeburg +++ 14.02.2011 – haldensleben +++ 20.07.2011 – lutherstadt wittenberg +++ 16.09.2011 – naumburg (saale)

7 die wettbewerbsverfahren sind. in schönebeck hatte man von der geplanten zweiten staffel mut zur lücke erfahren und wollte unbedingt dabei sein. ein privater investor hatte in der innenstadt, in zentraler lage und in unmittelbarer nähe zum markt, ein grundstück erworben. er war be- reit, sich in das wettbewerbsverfahren einzubringen. schon vor der „staffelstabübergabe“ wurden ehrgeizige zeitpläne geschmie- det: die ergebnisse der ersten wettbe- werbe sollten zu den baumessen im frühjahr 2011 präsentiert werden. die architekten sachsen-anhalts wurden über die durchführung der wettbe- werbe informiert, das interesse an der teilnahme war ungebrochen groß. alle verfahren wurden im auftrag der städte von architekturbüros begleitet. auch hier galt es, die richtigen auszuwählen, denn die gute vorbereitung eines ver- fahrens ist der halbe erfolg. am 27.10. 2010 ging es mit vertretern des ministeriums und der investiti- onsbank sachsen-anhalt sowie dem kontaktarchitekten auf die „erste be- reisung“ nach lutherstadt eisleben. vor ort wollte man sich gemeinsam mit den städten, ihren wohnungsbau- gesellschaften und -genossenschaften und mit privaten investoren ein bild über die wettbewerbsaufgaben ver- schaffen, bevor am 25.11.2010 die förderbescheide von der investitions- bank versandt wurden. jetzt waren die architekten gefordert. für zehn lücken wurden 82 entwürfe abgegeben, die von jurys in verant- wortungsvoller aufgabe zu beurteilen waren. vielfach überrascht und be- eindruckt, hoch motiviert und ganz selten ein wenig enttäuscht haben sich bürgermeister und architektenkolle- gen, stadträte und verwaltungen den arbeiten gewidmet, vor- und nachteile abgewogen, die denkmalpﬂege ange- hört, diskutiert und abgestimmt. sie haben mit ihrer wertung festgelegt, welche arbeiten aus ihrer sicht an den konkreten standorten verwirklicht werden sollten und diese mit preisen ausgezeichnet. sechs kolloquien, sechs jurysitzungen, sechs preisverleihungen – die letzte fand am 20.7.2011 in der lutherstadt wittenberg statt. bauminister thomas webel zeichnete die preisträger aus, es gab dank, anerkennung und ermu- tigung für die umsetzung der preisge- krönten entwürfe. die ausstellungser- öffnung war gut besucht, interessierte bürger befragten architekten, ließen sich hintergründe erläutern und kamen miteinander ins gespräch. wer wollte, gab seine stimme zu den entwürfen ab – die zweite staffel der wettbewerbe mut zur lücke fand so ihren ab- schluss. rückblick: in haldensleben wurden am 14.2.2011 symbolisch container in die lücken der 2009-er wettbewerbe gestellt, die mit großen plakaten für die bebauung werben. mehrere versuche, die grundstücke zu verkaufen, waren fehlgeschlagen – man braucht langen atem. den hatte die naumburger woh- nungsbaugesellschaft für ihr projekt in der jakobsgasse: am 16.9.2011 wurde dort der grundstein gelegt.

9 hansestadt stendal wettbewerb „mut zur lücke“ in der hansestadt stendal mit der begleitung des verfahrens beauftragt: archigraﬁk gbr, biederitz dipl.-ing. (fh) fabian schulz, freier architekt preisgericht: fachpreisrichter: prof. dr.-ing. götz grosche, architekt, magdeburg (vorsitz) uwe gänsicke, architekt, hamburg/ lutherstadt wittenberg henri gnauert, architekt für stadtplanung, magdeburg matthias rau, architekt und stadtplaner, magdeburg stellvertreter (ständig anwesend): sebastian ruschak, architekt, magdeburg sachpreisrichter: klaus schmotz, oberbürgermeister, hansestadt stendal axel achilles, leiter des planungs- amtes hansestadt stendal daniel jircik, geschäftsführer der stendaler wohnungsbaugesellschaft mbh (für brüderstraße 10,11/wüste worth 2), hansestadt stendal eckhard schulze, grundstückseigen- tümer (für bruchstraße 18), hansestadt stendal stellvertreter (ständig anwesend): olaf klautzsch, architekt, hanse- stadt stendal martin prinz, planungsamt, hansestadt stendal sachverständige: andrea drescher, ministerium für landesentwicklung und verkehr, magdeburg katrin habendorf, vorsitzende des ausschusses für stadtentwicklung, hansestadt stendal kerstin pohlmann, investitionsbank sachsen-anhalt, magdeburg luise schier, landesamt für denkmalpﬂege und archäologie sachsen-anhalt, halle (saale) tag der auslobung: 7. dezember 2010 preisgerichtssitzung: 23. februar 2011 teilnehmer: 9 arbeiten: 10 preisverleihung: 25. februar 2011 auf der landes- bau-ausstellung, magdeburg ausstellungseröffnung: 8. märz 2011, hansestadt stendal ausstellung bis 29. märz 2011 baulücken: bruchstraße 18 (drei preise) brüderstraße 10, 11/wüste worth 2 (drei preise) wettbewerbssumme: 12.400 eur

11 hansestadt stendal die stadt stendal lag auf der route des wande- rers theodor fontane. er war unter- wegs in der altmark, der „wiege bran- denburgs“, und er kam auch nach stendal und sah, wie er schrieb, „zahl- reiche bauten, die an fürstenmacht und bürgerreichtum, an die glanztage des klerus und die hanse“ erinnerten. er sah das rathaus, die gerichtslaube samt dem wachsamen roland und die rote backsteinkirche st. marien – eines der eindrucksvollsten mittelal- terlichen platzensembles deutsch- lands. und er sah eine stadt, deren gebautes erbe ihre geschichte und darüber hinaus die geschichte der altmark erzählt. die hansestadt stendal ist heute un- bestritten das starke zentrum im nor- den sachsen-anhalts und es lohnt sich, auf der europäischen route der backsteingotik anzuhalten und sich neben dem markt, den großen alten kirchen und einer liebevoll sanierten altstadt die imposanten überreste der einst mächtigen befestigungsanlage mit ihren toren und wällen anzu- schauen. im engen geﬂecht der mit- telalterlichen straßen und im förmlich festgelegten sanierungsgebiet, das den gesamten historischen altstadt- kern umfasst, finden sich auch die zwei lücken, für die im wettbewerb nach lösungen gesucht wurde. heute zählt die hansestadt rund 42000 einwohner und das vor allem, weil zahlreiche orte der sie umgeben- den traditionsreichen altmark einge- meindet wurden. zu zeiten der ddr kam es insbesondere durch den bau des atomkraftwerkes nahe stendal zu einem rasanten anstieg der bevölke- rung. plattenbaugebiete an den rän- dern der stadt wuchsen. infolge des wirtschaftlichen strukturwandels nach der politischen wende wanderten je- doch wie vielerorts vor allem junge menschen in chancenreichere städte und bundesländer ab. vor diesem hintergrund setzt die han- sestadt zunehmend auf kooperationen mit nachbarstädten in der tradition früherer städtebünde und die frucht- baren beziehungen von stadt und land, um öffentliche leistungen der daseinsvorsorge und des gemeinwohls auch in zukunft für alle sichern zu können. so ist stendal in dem von jeher ländlich geprägten gebiet des landkreises heute nicht nur geogra- ﬁsch dessen mitte, sondern auch ihr erklärtes wirtschaftliches und verwal- tungstechnisches herz mit allen wich- tigen ämtern für bürgerinnen und bürger und wirtschaftstreibende. eine vielzahl kleiner und mittelständi- scher betriebe hat sich im laufe der vergangenen jahre in und um stendal etabliert. mit dem von der europäi- schen union geförderten business innovation center und der hochschule magdeburg-stendal können die unter- nehmen zudem direkt auf ökonomi- sches und technisches know-how bei ihrer unternehmensgründung und -entwicklung zurückgreifen. viele hof- fen auf eine schnellere verkehrsanbin- dung und so auf den baldigen baube- ginn der „altmark-autobahn“ a14. mit dem privileg als ice-haltepunkt kann die hansestadt schon heute ge- genüber der landeshauptstadt mag- deburg punkten.

15 hansestadt stendal die preisträger alle vorzüge eines einfamilienhauses mitten in der innenstadt genießen – das ist das anliegen des siegerent- wurfs. dabei dient das raumpro- gramm eines herkömmlichen reihen- hauses als grundlage, das lediglich „gestapelt“ eingesetzt und um eine singlewohnung ergänzt wurde. die wohnungsgrundrisse entwickeln sich um einen zentralen umgang mit einer offenen treppe. die schlafräume ori- entieren sich zur straße, die wohn- und essbereiche zum hof. gemein- sam mit den terrassen fungiert der grüne langgestreckte außenhof als natürliche fortsetzung des wohn- raums und steht den bewohnern für freizeitaktivitäten direkt vor dem ein- gang des hauses zur verfügung. der kompakte baukörper ermöglicht wirt- schaftlich optimales bauen. die ge- wählte keramische vorhangfassade nimmt bezug auf die backsteintradi- tion der hansestadt. der bau eines sommerpavillons in der tiefe des grundstücks an der nörd- lichen baugrenze wäre ein zusätzli- cher wohngewinn. fazit der jury: der dreieinhalbgeschossige baukörper ordnet sich als traufständiger „stadt- baustein“ sinnfällig in die parzellen- struktur der bruchstraße ein. eine ruhige fassadengliederung in einheit- licher materialwahl und präzisen fensterelementen bildet eine eigen- ständige adresse, reagiert aber über fensterproportionen sowie trauf- und sturzbezüge auf die nachbarbebau- ung. die kompakte baukörperausbil- dung lässt eine energetisch günstige bauausführung erwarten. aus denkmalpﬂegerischer sicht: der entwurf erfüllt das denkmalpﬂege- rische anliegen, die kontrastreiche häuserreihe zu vervollständigen und um ein zeitgemäßes haus auf beson- ders eigenständige, geschlossen wir- kende weise zu bereichern. die wahl der keramischen fassade, die unge- wöhnliche einheit von dach und fas- sade sowie der starke wand-fenster- flächenkontrast geben veränderungs- wünschen im hinblick auf maßstäb- lichkeit im detail raum. grundriss erdgeschoss lageplan

17 hansestadt stendal die preisträger grundriss 1. obergeschoss grundriss 2. obergeschoss zwei häuser entstehen in der baulü- cke der bruchstraße, die sich an ihren nachbarn, einem eingeschossigen fachwerkhaus und einem dreigeschos- sigen jugendstilgebäude, orientieren und mit abgetreppten dächern sowie mit terrassierten geschossen den hö- henunterschied zwischen beiden aus- gleichen. beide gebäude sind in ma- terial und gestaltung einheitlich ge- fasst und doch unabhängig vonein- ander mit getrennten nutzungen als selbständige hauseinheiten zu verste- hen. sie gleichen sich lediglich in ihrer grundstruktur: im erdgeschoss beﬁn- den sich neben der garage die abstell- und haustechnikräume sowie zum langgestreckten garten eine offene wohnküche. die oberen geschosse mit schlaf- und kinderzimmer sind über eine einläuﬁge treppe erreichbar. in einem zweiten obergeschoss ﬁndet sich ein großzügiger wohnraum mit terrasse. eines der häuser bietet zu- sätzlich eine galerieebene. die fassaden sind mit vor- und rück- springenden bauteilen und wechseln- den materialien gestaltet. holzschie- beelemente dienen dem sonnen- schutz. das heizungskonzept sieht die nutzung von erdwärmeﬂachkol- lektoren im gemeinsamen gartenbe- reich für die heizungs- und warm- wasserversorgung vor. fazit der jury: städtebaulich fügt sich das gebäude in das straßenbild ein und vermittelt bis zur traufe ein ausgewogenes er- scheinungsbild ... die einordnung der kubatur im dachbereich, die den übergang vom viergeschossigen zum zweigeschossigen nachbargebäude bildet, ist von einem sehr harten wechsel von aufbauten und ein- schnitten gekennzeichnet, was als versuch gewertet wird, das dachbild der altstadt aufzunehmen. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die kleinteiligkeit des geplanten ge- bäudes mit seinen harten formkon- trasten behauptet sich zwischen zwei ganz unterschiedlichen nachbarhäu- sern. in der höhenentwicklung über- zeugt der entwurf.

19 zwischen den höhensprüngen der an- grenzenden häuser zu vermitteln und dabei räumliche qualitäten im zu- sammenspiel von innen und außen zu entwickeln, war das ziel des wettbe- werbsbeitrages, der eine selbstbe- wusste kante zur straße und einen ﬂießenden übergang in den dörﬂich geprägten rückwärtigen raum schafft. in der lücke entstehen dabei zwei wohnungen im vorderhaus, das hin- terhaus ist zweigeschossig und hat einen direkten zugang zum garten. im sockelgeschoss des vorderen ge- bäudes sind die pkw- und fahrrad- stellplätze vorgesehen. die wohnungsgrößen orientieren sich an dem gewünschten zuzug junger familien in die innenstadt. alle woh- nungen sind barrierefrei und groß- zügig gestaltet und über einen roll- stuhlgerechten aufzug erreichbar. die eingänge sind als wintergärten konzi- piert und fungieren als pufferzone. die gewünschten blickbeziehungen zur nahen jakobikirche ergeben sich über die offene raumsituation des gartens. das energiekonzept sieht eine externe holzpelletheizung unter solarthermi- scher unterstützung und einen erd- reichwärmespeicher vor. fazit der jury: der baukörper schließt städtebaulich die lücke mit einer angemessenen zurückhaltenden gestaltung ... und ... zeigt mit der aufnahme der vorhande- nen kammstruktur der nachbarbe- bauung einen interessanten ansatz zur schließung der baulücke. positiv ist die nutzung des hinteren bereichs des grundstücks mit einem innerstäd- tischen einfamilienhaus und direktem gartenbezug. aus denkmalpﬂegerischer sicht: das altstadttypische seitenﬂügelmotiv des denkmalgeschützten altstadt- grundrisses wurde in diesem entwurf angenommen. von den vielfältigen angeboten für den lückenschluss ist eine denkmalverträgliche auswahl vorstellbar. hansestadt stendal die preisträger grundriss erdgeschoss ansicht

21 grundriss erdgeschoss hansestadt stendal die preisträger unter dem leitgedanken, modernes städtisches leben im historischen umfeld mit der nutzung urbaner an- gebote zu verbinden, steht der ent- wurf, der mit einer geschlossenen bebauung der straße ihre ursprüngli- che fassung zurückgeben will. der markante giebel des alten abgerisse- nen fachwerkhauses wird als gestal- tungsthema bewahrt und mit einem abgewalmten dach neu interpretiert. auf untypische erkervorsprünge und fremde oberﬂächenmaterialien wird dabei verzichtet. die geputzten flä- chen der fassade sind in hellen erd- farben vorgesehen. es entsteht eine wohnanlage mit drei geschossen in der brüderstraße und zwei geschossen in der straße wüste worth, die sich in die gründerzeitliche bebauung mit ihren unterschiedlich hohen häusern gut einpasst. über zwei treppenhäuser sind die insge- samt acht wohnungen unterschiedli- cher größe erreichbar. die hausein- gänge und wohnungen im erdgeschoss sind barrierefrei gestaltet, eine woh- nung in der brüderstraße ist rollstuhl- gerecht. auf dem hof werden fünf stellplätze angeboten, die zufahrt er- folgt über die brüderstraße. die wärmeversorgung ist über eine brennwertanlage im erdgeschoss ge- plant, eine solarthermieanlage sorgt für warmwasser. fazit der jury: der entwurf fasst die lücke über eine straßenbegleitende eckbebauung. für die fassade wird der versuch unter- nommen, typische gliederungsele- mente der nachbarbebauung aufzu- nehmen. die wohnungsgrundrisse sind sorgfältig ausgearbeitet ... die kompakte bauweise ist energetisch günstig. aus denkmalpﬂegerischer sicht: in der kubatur, der dachform, den trauf- und firsthöhen sowie den hoch- rechteckigen fenstern ergänzt die häusergruppe die ecke des altstadt- quartiers mit großer selbstverständ- lichkeit unter verweis auf örtliche bautradition, sodass keine verände- rungswünsche bestehen.

23 hansestadt stendal die preisträger insgesamt zwölf wohnungen plant der architekt in einem mix von hauptsäch- lich zwei-, aber auch drei- und vier- raumwohnungen und begünstigt da- mit den gedanken eines mehrgene- rationenhauses an der prägnanten straßenecke. dabei wird mit dem ge- planten bau die zusammenhängende fläche der typischen ziegeldächer in der brüderstraße ergänzt, die trauf- stellung des vorgängerbaus und die firstlinie des nachbargebäudes wer- den aufgenommen. ein seitenﬂügel entlang der wüste worth ergänzt das ensemble. die barrierefreiheit in allen hauptge- schossen wird über einen aufzug er- reicht, ein laubengang optimiert die erschließung und ermöglicht kom- munikation und begegnung ebenso wie einen gedeckten freisitz mit blick in den begrünten innenhof. hier sind, abgeschirmt durch eine fahrradbox und bepﬂanzungen, fünf stellplätze in einem garten- und wohnhof vor- gesehen. zur wüste worth wird das areal durch eine mauer mit tor ge- schlossen. die aus wärmeschutzgründen sinn- volle wohnungslüftung mit wärme- rückgewinnung garantiert auch den bewohnern der straßenseitigen erd- geschosswohnungen einen ruhigen schlaf. fazit der jury: der entwurf schließt konsequent eine lücke, der baukörper fügt sich gut in die ecksituation. das gebäude ist ... sinnvoll und barrierefrei erschlossen. die grundrisse sind gut, aber konven- tionell organisiert. die fassaden, hauptsächlich jene zur brüderstraße, zeigen jedoch weder eine aufnahme der gliederungselemente der nachbar- gebäude noch eine konsequente neu- interpretation oder eigenständigkeit. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die harmonische gruppe von sattel- dachhäusern mit streng rhythmisier- ten fassaden ist ein solides beispiel für einen lückenschluss an dieser quartiersecke, auf deren eigenart mit viel einfühlungsvermögen eingegan- gen wurde. grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss

25 hansestadt stendal die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss die herstellung von sonnigen freiräu- men sowie die gestaltung von balko- nen und terrassen stellt dieser entwurf in den mittelpunkt seines anliegens und verwirklicht sie insbesondere an der markanten gebäudeecke, die auf eine stütze gesetzt ist. die balkone entlang der straßen sind dabei nicht vorgehängt, sondern „kommen aus den nischen des gebäudes und ragen neugierig in den straßenraum“. die terrassen im dachgeschoss sind bün- dig mit der straßenfassade ausgebil- det und öffnen sich durch dachaus- schnitte. erker als gestaltungsprinzip der dachzone werden als vorsprin- gende kuben angeboten. die fassade wird durch übereinander angeordnete bodentiefe fenster ge- gliedert, die den ansprüchen an mo- dernes wohnen gerecht werden sollen. die entwurfsverfasser verstehen die bewohner des hauses als teil des straßenlebens und lassen sie durch vielfache ausblickmöglichkeiten daran teilhaben. im hof entsteht eine geschützte ru- hige freiﬂäche, die insbesondere als spielplatz genutzt werden soll. die schaffung einer zweiten ebene wird vorgeschlagen, unter der stellplätze für pkw und fahrräder entstehen. mit wohnungsgrößen zwischen 64 bis 106 quadratmetern, teilweise über zwei etagen, will man unterschiedli- chen bedürfnissen gerecht werden. die beheizung ist mit einem mini- blockheizkraftwerk geplant. fazit der jury: der entwurf nimmt konsequent die bauﬂuchten sowie die dimension der umgebenden bebauung auf. hinsicht- lich der architektonisch gestalteri- schen lösung wird sich an prägenden gestaltungsmerkmalen der angren- zenden gebäude orientiert. allerdings lassen die zitate die notwendige sen- sible auseinandersetzung mit dem standort vermissen. die grenze zum „nicht-einfügen“ scheint ... greifbar. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die kompromisslose kontrasthaltung dieses entwurfs zur altstadtumgebung zeigt die grenzen des einfügens auf.

29 schönebeck (elbe) die stadt schönebeck, das ist die über 800 jahre alte salzstadt mit dem ersten soleheilbad deutschlands, nah bei magdeburg und an der elbe. über jahrhunderte hinweg bestimmte das salz die geschichte der stadt und wurde grundlage des kurbetriebs samt seines weit bekannten gradier- werks. es war friedrich der große, der bis 1774 zwischen den bis dahin eigen- ständigen orten schönebeck, frohse und dem heutigen bad salzelmen drei wichtige straßen, so genannte kolo- nistenstraßen, anlegen ließ und so ein einheitliches stadtgefüge zusammen- band. der preußenkönig wollte schöne- beck und seine „königlich preußi- schen goldgrube“ nicht nur optisch einen. als ein zentrum für industrie und handel nahe magdeburg plante er die elbestadt. und er sollte recht behalten. nur, dass sich der kurbe- trieb als eine zusätzliche säule der wirtschaft herausbildete. was fast undenkbar scheint, wurde hier gelebt: industrie und kurbetrieb gediehen nebeneinander und gaben der neuen stadt ihre lebensgrundlage und ihren halt. sie wuchs zusammen, allerdings mit mehreren kernen. schö- nebeck wurde beginnend im 19. jahr- hundert zu einem wichtigen standort für die chemische industrie mit muni- tions-, sprengstoff- und metallver- arbeitenden werken und nach dem zweiten weltkrieg von fünf großen industriebetrieben für die herstellung von traktoren, heizkesseln, dieselmo- toren, kraftfutter und gummi. bis zur politischen wende 1990. da- nach ging die wirtschaft in die knie, viele wanderten ab. leerstand, ab- riss, brachen prägten und prägen das bild. heute ist schönebeck auf einem guten weg. das vorzeigeobjekt ist zweifels- frei das solebad, für das ein neues hoffnungsvolles kapitel seiner ge- schichte begann. bad salzelmen wurde 2005 gar heilbad, eines der fünf in sachsen-anhalt. der ortsteil ist heute sehenswert saniert, bäderarchi- tektur, klassizistische pracht, villen und park wecken sehnsucht nach urlaub und kur mitten in der börde. die altstadt sieht sich jedoch noch immer einem schlechtem image aus so genannten „gestörten städtebau- lichen räumen“, massivem verkehr und trennenden barrieren durch gleis- anlagen und elbe ausgesetzt. es ist viel aufholarbeit zu leisten. und man hat viel vor. die heiß ersehnte umge- hungsstraße für das zentrum soll his- torische wohnlagen in der mitte der stadt wieder attraktiver machen. in folge eines realisierungswettbewerbs der wohnungsbaugesellschaft wird derzeit ein neubau für wohnen, ge- schäfte und gewerbe auf der westseite des marktplatzes gegenüber dem rathaus realisiert, der für die altstadt signalwirkung haben soll. der rah- menplan für das sanierungsgebiet sieht die entkernung dicht bebauter blöcke und die wiederbebauung leerer grundstücke vor. wie jenes in der steinstraße 6.

31 die lücke schönebeck (elbe) steinstraße 6 schönebeck (elbe) die lücke die steinstraße 6 liegt mitten im straßengeflecht der schönebecker altstadt, nur wenige schritte östlich des marktes und in einem bereich, der zwar zu ihren ältesten siedlungs- flächen seit dem 12. jahrhundert zählt, jedoch im 20. jahrhundert stark überformt wurde. rund 1000 quadratmeter groß, besteht das wett- bewerbsareal aus zwei flurstücken, orientiert sich nach norden, die hof- seite gen süden, also ideal dem licht entgegen. die straße selbst lebt von einem wechsel aus zwei- bis dreige- schossigen wohn- und geschäftshäu- sern verschiedener bauepochen, äl- tere häuser sind oft niedriger, neuere eher höher. früher war die steinstraße von häu- sern lückenlos gesäumt, historische fotos zeigen eine fast idyllische „kleinstädtigkeit“ mit läden vom büchsenmacher bis zum tabakhänd- ler. die steinstraße 6 gibt heute kei- nen hinweis mehr auf ihre frühere geschichte. weder auf die vom kauf- mann phillips, der das grundstück 1864 mit einem ersten gebäude be- bauen und später durch eine werk- halle ergänzen ließ, noch auf die spä- tere metallfabrik der gebrüder hart- mann, ihrer „klein-eisenfabrikation“ oder „emaillenwaren-großhandlung“. alle gebäudeteile verschwanden im jahr 2010 mit einem komplettabriss. die steinstraße zeigt zwar heute noch den symptomatisch hohen leerstand der schönebecker altstadt, hat aber gute chancen, neu belebt zu werden. denn die ruhige und verkehrsarme steinstraße liegt mitten im zentrum, ganz nah am städtischen leben der elbestadt, ihrer neugestalteten pro- menade und dem salzblumenplatz. der erwerb des grundstücks durch einen privaten eigentümer und sein engagement für eine neubebauung gibt dafür hoffnung.

33 schönebeck (elbe) die preisträger grundriss erdgeschoss zwei zwillingspärchen gleichgestalte- ter reihenhäuser stehen im mittel- punkt des entwurfes der architekten. eines davon ergänzt die ursprünglich geschlossene, zweigeschossige be- bauung der steinstraße, das andere ﬁndet sich im rückwärtigen bereich des grundstücks. jedem ist dabei ein eigener, vom haus barrierefrei zu- gänglicher garten zugeordnet. modern und zeitgemäß zeigt sich das doppelhaus zur straßenseite mit den eingangsbereichen und reduzierten fensteröffnungen mit dahinterliegen- den treppenhäusern und bädern. die rückfront ist mit großen glasﬂächen im erdgeschoss und raumhohen fenstern im obergeschoss gestaltet. sie ermöglichen eine optimale be- lichtung der nach süden ausgerichte- ten wohn-, ess- und schlafräume. sonnenschutz ergibt sich durch einen rücksprung des ebenerdigen erdge- schosses und vorgehängte, verschieb- bare sonnenschutzelemente. die grundrisslösungen sind ﬂexibel und können dem bedarf des bauherrn angepasst werden. durch die verein- heitlichung der häuser sind preisvor- teile beim bau zu erwarten. für die energieerzeugung werden luftwasser- wärmepumpen oder alternativ gas- brennwertthermen und solarmodule auf dem dach vorgeschlagen. fazit der jury: die schlichte gestaltung der fassade bringt ein architektonisches signal in die ungeordnete vielfalt der umge- bungsbebauung und lässt eine unver- wechselbare adresse in der schöne- becker altstadt erhoffen... die klare baukubatur verspricht gute energeti- sche dämmstandards ohne kritische detailpunkte. aus denkmalpﬂegerischer sicht: der beitrag setzt einen äußerst inte- ressanten kontrapunkt in der altstadt. positiv hervorzuheben sind die zu- rückhaltende straßenfassade, die straßenbegleitende bebauung, die ausbildung einer putzfassade mit der verwendung von holzfenstern ... und die farbliche hervorhebung beider eingangszonen.

35 schönebeck (elbe) die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss „modern und zugleich einfach konzi- piert“ beschreibt die architektin ihren nach eigenen angaben kompromiss- losen entwurf hinsichtlich funktiona- lität und individualität der grundrisse. der l-förmige baukörper trennt einen großen begrünten innenhof vom ver- kehr der steinstraße und vom park- platz des nachbargrundstückes. ein abstell- bzw. fahrradcontainer in der tiefe des grundstücks nach süden und eine begrünte mauer nach osten sichern die privatsphäre. das markante eckgebäude mit vier wohnungen von einer größe zwischen 83 bis 120 quadratmetern ist vor- nehmlich für junge familien gedacht. mit ausnahme der barrierefreien wohnung im erdgeschoss entwickeln sich die anderen über zwei bzw. drei ebenen im charakter eines stadt- hauses. jeder wohnung ist dabei ein garten oder dachgarten mit terrasse zugeordnet. ebenso ein überdachter stellplatz. eine putzfassade wird durch elemente wie die farbig abge- setzten fensterumrahmungen und die gestaltung von gebäudeteilen mit schmalen langen ziegelformaten auf- gelockert. sie verleihen dem gebäude das „architektonische etwas“. fazit der jury: der vorliegende entwurf fügt sich hin- sichtlich seiner maßstäblichkeit sowie der kleinteiligen kubischen bebauung gut in den historischen kontext der schönebecker altstadt ein. die vorge- gebene straßenflucht entlang der steinstraße wird aufgenommen. ... im bemühen des entwurfsverfassers, der kleinteiligkeit der historischen parzel- len zu entsprechen, erscheint die fas- sadengliederung in ihrer vielfältigkeit etwas unruhig. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die straßenbegleitende bebauung setzt in der in ihrer gesamterschei- nung „aufgerissen“ wirkenden stein- straße einen positiven akzent. mit dem bestreben, die fassaden weitge- hend aufzulockern, erscheint sie je- doch sehr unruhig. der dachaufsatz mit geländer ... setzt einen altstadt- untypischen akzent.

37 schönebeck (elbe) die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss obergeschoss gedanklich von einem kompakten baukörper ausgehend, der die frühere geschlossene straßenﬂucht und trauf- ständische zweigeschossige bebauung der alten steinstraße aufnimmt, ent- wickeln die architekten ein erstes zweifamilienhaus direkt an der straße und ein zweites im zurückgesetzten bereich. eine „servicespange“ zwi- schen beiden dient gemeinsamen funktionen und beherbergt haus- anschlussraum, abstellräume oder sauna. durch den versatz der gebäu- de kommen beide in den genuss eines ruhigen besonnten gartens im hof. der parkplatz für die privaten pkws wurde vorn an der straße angeordnet. die je zweigeschossigen doppelhäu- ser mit satteldach bieten ein privates obergeschoss für rückzugs- und schlafräume sowie ein erdgeschoss mit wohn- und kochbereich und schwellenlosem zugang in den gar- ten. besonders für junge paare und familien sind interessante zuschnitte konzipiert, die sich um eine kompakte zentrale treppe entwickeln. faser- zementplatten sind für die gestaltung von dach und fassade vorgesehen, die hofseite der häuser wird als eine offene stützenkonstruktion mit raum- hohen zurückgesetzten glaselemen- ten für eine optimale belichtung vor- geschlagen. fazit der jury: fassaden und dach sind in der ange- botenen hochwertigen gesamtgestal- tung zu einer monolithischen bau- kubatur zusammengefasst. die ma- terialität mit großformatigen eternit- tafeln ist jedoch vor ort völlig fremd ... der prägnante städtebau und die extravagante fassaden- und baukör- perausbildung versprechen aber eine unverwechselbare adresse. aus denkmalpﬂegerischer sicht: innovation kennzeichnet diesen bei- trag, der ein ungewöhnliches zitat des überkommenen traufständischen sat- teldaches darstellt. als äußerst prob- lematisch wird allerdings die starke verlagerung des zweiten baukörpers nach süden beurteilt, wodurch der straßenraum nicht geschlossen wird.

41 halberstadt die stadt halberstadt wirbt mit seiner nähe zu einem der schönsten deutschen mit- telgebirge, dem harz, und hat doch weitaus mehr zu bieten. die stadt strahlt mit ihrem gotischen dom st. stephanus und sixtus und seinem einzigartigen domschatz, der lieb- frauenkirche und den herrschaftlichen domkurien am domplatz noch immer den stolz und die würde eines mittel- alterlichen bischofssitzes aus. die kathedrale prägt die silhouette hal- berstadts ebenso wie die anderthalb türme der martinikirche. sie geben einem stadtgefüge halt, das in den letzten kriegstagen des zweiten weltkriegs große zerstörun- gen seiner historischen bausubstanz erleben musste. durch den mangel der nachkriegsjahre, das politisch ver- pönte privateigentum und die miss- wirtschaft in der ddr verfielen die verbliebenen fachwerkhäuser endgül- tig. die reiche fachwerkstadt halber- stadt, gerühmt als das „rothenburg des nordens“, besaß einst 1605 bau- geschichtlich wertvolle fachwerkhäu- ser, nach dem krieg zählte man noch 929, bis 1989 waren insbesondere in den 1980er-jahren weitere 489 der abrissbirne zum opfer gefallen. es blieben lediglich wenige spuren der einst stadtbildprägenden fachwerk- architektur. die große chance eines neubeginns kam mit der politischen wende 1989 und der aufnahme ins modellstadt- programm des bundes. um den his- torischen holz- und fischmarkt an der martinikirche, bis dato ein pfüt- zennasser autoparkplatz, wuchs ein funktionales neues stadtzentrum mit dem rekonstruierten rathaus samt seiner ratslaube als gebauter aus- druck für identität und bürgersinn. hier pulsiert das leben wieder. so gehören zum bild des halberstadts von heute liebevoll sanierte fach- werkhäuser ebenso wie die zum gro- ßen teil sanierten wohngebiete in der mitte der stadt und architektonisch spannende neubauten wie der neue besucherempfang, der im zusam- menhang mit der neupräsentation des domschatzes entstand. doch bis heute, zwanzig jahre nach der wende, zählt man in halberstadt manche bau- lücke. denn auch hier brach 1990 mit dem strukturwandel die wirtschaft ein. fanden zuvor in großen betrieben wie dem reichsbahn-ausbesserungs- werk tausende menschen arbeit, wan- derten nun viele ab. und so gab und gibt es sie noch, den leerstand, den abriss und die brachen. mittlerweile hat sich halberstadt wieder zu einem sitz verschiedener überregionaler be- hörden als verwaltungszentrum der region etabliert, haben sich mittel- ständische unternehmen der medi- zintechnik, des maschinenbaus, der holzverarbeitung und der nahrungs- mittelindustrie erfolgreich angesie- delt. die hochschule harz residiert am domplatz, genau dort, wo tagtäg- lich mehr und mehr touristen das herz der stadt, den dom und seinen schatz, besuchen. und es gibt noch etwas an- deres, einen trend der rückkehr vor- wiegend junger leute zurück in die stadt. gerade auf sie setzt man mit dem „mut zur lücke“ und dem „mut zu neuem“.

43 die lücke halberstadt bakenstraße 49–54 halberstadt die lücke das viertel in der nordwestlichen alt- stadt, nahe dom und domplatz, zwi- schen bakenstraße und judenstraße, rosenwinkel und seidenbeutel, war einst das jüdische viertel von halber- stadt: die unterstadt. hier stand eine der prachtvollsten barocksynagogen deutschlands. auf alten fotos sieht man ihre kuppel über die dächer ragen. als sollte sie vor feinden geschützt werden, lag sie eingebettet zwischen fachwerkhäusern, auch jenen der ba- kenstraße 49-54. dieser schutzwall rette sie zwar vor 70 jahren in der pogromnacht. doch nur wenige tage danach mussten die jüdischen hal- berstädter ihre synagoge stein für stein selbst abtragen. davon erzählt das rückwärtig an die bakenstraße 49-54 angrenzende museum. ne- benan ﬁndet sich das museumscafé hirsch. der name hirsch verweist auf die fünf generationen des jüdischen halberstädter kaufmanns- und indus- triegeschlechts „aron hirsch und söhne“. für all das steht dieses vier- tel in der unterstadt. die alte bakenstraße selbst biegt sich in einem weichen bogen genau an jener stelle, wo heute drei leere grund- stücke auf eine neubebauung warten. zwei- bis dreigeschossige, zumeist sa- nierte und gepﬂegte fachwerkhäuser sind die nachbarn und säumen die straße, oft kragt das obergeschoss in den straßenraum. hier wird noch immer und wieder mehr vor allem ge- wohnt, die innenhöfe sind als regel- rechte refugien ihrer bewohner gestal- tet. früher fanden sich vor allem läden und geschäfte im erdgeschoss. für die gewünschte neubebauung des bislang brachliegenden grund- stücks wurde das bauland in drei par- zellen neu gegliedert. die lücke liegt im westlichen teil des sanierungsge- biets „halberstadt – innenstadt“ und beﬁndet sich zum teil im eigentum der stadt, zum teil in treuhandver- waltung der sachsen-anhaltinischen landesentwicklungsgesellschaft saleg.

45 halberstadt die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss obergeschoss die alte kompakte blockrandbebauung aufbrechen und damit den histori- schen kontext neu interpretieren – das ist der grundgedanke des siegerent- wurfs. die lücken werden besetzt, wahren aber mit respekt abstand. die entstehenden zwischenräume, neuin- terpretationen der einstigen torein- fahrten, proﬁtieren von luft und sonne der südseite, dienen aber auch der erschließung, ermöglichen begegnung und aufenthalt. sie verbinden zudem privatzonen mit gemeinschaftlichen öffentlichen räumen. der vorschlag zeigt vier stadthäuser. sie bilden, in gruppen zusammenge- fasst, die neuen raumkanten der zen- tralen platzanlage. dabei vermitteln sie zwischen den extremen höhenun- terschieden der unmittelbar angren- zenden bebauung. die geschossigkeit jedes stadthauses ist gleich, jedoch durch unterschiedliche dachneigun- gen und ein drehen des dachgeschos- ses um die eigene achse variieren die traufhöhen. das raumprogramm wird als grundriss auf drei zimmerbreiten ebenen organisiert, so ergeben sich immer wieder neue interessante raum- und blickbeziehungen. ein blockheiz- kraftwerk wird empfohlen. fazit der jury: der entwurf beweist im wortsinn „mut zur lücke“: keine streng geschlossene straßenfront, sondern ein nebenein- ander von vier hausindividuen „mit abstand“ verblüfft und überzeugt zu- gleich ... ein entwurf, der das poten- zial für zeitgemäßes wohnen besitzt und sich architektonisch selbstbe- wusst und mit respekt vor der historie in das stadtgefüge integriert. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die wahrung der geschossaufteilung und die höhenstaffelung werden von der denkmalpﬂege positiv bewertet. dacheinschnitte und materialität der dachhaut weichen vom tradierten er- scheinungsbild der nachbarhäuser ab. die bekleidung der holzrahmen- konstruktion mit holzwerkstoffplatten kann als freie wiederkehr des fach- werkes angesehen werden.

47 halberstadt die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss drei mögliche varianten eines modu- laren haustyps, die wahlweise kombi- niert, ausgetauscht oder verändert werden können, stehen im mittel- punkt des entwurfs, der zugleich die altstadttypische straßenbegleitende bebauung wiederherstellt. basis aller überlegungen ist ein zirka sechs meter breiter riegel mit einem satteldach, das sich parallel zur straße orientiert. die fassade ist gleichmäßig in einem festen raster aufgeteilt, jedoch in ma- terialität, geschossigkeit, sockel- und traufhöhe sowie in der anordnung der gauben verschieden. stehende ver- glasungen als französische balkone in gleichmäßiger reihung unterstützen den städtischen charakter. durch eine split-level-lösung entste- hen auf dem grundstück zudem un- terschiedlich hohe baukörper, die als pendant zur der kleinteiligen alten bebauung verstanden werden. allen hausmodulen gemein ist eine rück- wärtige private gartennutzung mit einer terrasse im sonnigen teil. die pkw-stellplätze beﬁnden sich im erd- geschoss. eine moderne heiz- und lüftungstechnik wird angestrebt. flä- chenheizungen mit gasbrennwert- kessel als dachheizzentrale oder auch eine wärmepumpe mit solaranlage werden für ein modernes energiekon- zept favorisiert. fazit der jury: die lücke ist mit einer bebauung sehr geringer tiefe geschlossen, jede der drei parzellen erhält eine wohnein- heit, deren kubatur sich angemessen differenziert in die städtebauliche si- tuation einpasst. die wahl einer dach- neigung über 45 grad in verbindung mit gut proportionierten höhenver- sätzen harmonisiert überzeugend mit dem historischen bestand. aus denkmalpﬂegerischer sicht: ... wird neben den gedrückten ein- gangs- und zufahrtsöffnungen die reihung der fassadenbündigen, einem zwerchhaus ähnelnden gauben kriti- siert. eine dachintegrierte gauben- ausführung ist ebenso gut vorstellbar, ohne dass der entwurfsgedanke damit beeinträchtigt wird.

49 halberstadt die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss zwei stadthäuser und ein doppelhaus entstehen auf den drei grundstücken im bogen der bakenstraße. sie folgen damit der städtebaulichen leitidee des entwurfs, die städtische raum- kante wiederherzustellen und zwi- schen der höhendifferenz der angren- zenden parzellen zu vermitteln. dabei entwickeln sich die gebäude harmo- nisch aus den gegebenheiten des ortes und seiner umgebung mit sat- teldach und einem traufstand zur ba- kenstraße. durch einen rücksprung in der stra- ßenfassade erhält jedes haus einen klar ablesbaren und deﬁnierten ein- gang und somit eine unverwechsel- bare adresse. moderne und vielseitige grundrisse spiegeln sich in den ab- wechslungsreichen fassaden, in der verschiedenartige öffnungen, rück- sprünge und schlitze ein lebendiges und vielgestaltiges bild erzeugen, das durch gleiche formate, materialien und bezugslinien wiederum als ein- heit wirkt. die ausbildung der trauf- kante mit verdeckt liegender dach- entwässerung erzeugt einen scharf- kantigen baukörper in der formen- sprache seiner zeit. geplant sind eine efﬁziente bauweise und niedertem- peratursysteme zur beheizung. fazit der jury: die fassadengestaltung ist durch ge- zielte öffnungen gelöst, die den ein- zelnen bauten eine skulpturale wir- kung verleihen ... die adressbildung ist durch die leicht zurückgesetzten eingangssituationen gegeben ... be- denken bestehen bezüglich der ver- wendung des gleichen materials für fassade und dachﬂäche sowie zum vorgeschlagenen material selbst: co- rian. aus diesem grund wird das kon- zept als problematisch für eine ge- samtlösung angesehen. aus denkmalpﬂegerischer sicht: ... wären eine materialdifferenzierung zwischen dach und fassade sowie ein deutlicherer bezug auf die umliegen- den bauten angemessen, die durch geneigte dächer und fassaden mit stehenden fensterformaten geprägt sind.

51 halberstadt die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss auf differenzierte wohnformen, die „das spielerische, neugierige, viel- leicht auch das ungewohnte einbrin- gen“, setzt der entwurf, der kreatives wohnen in der stadt für alle alters- gruppen mit breiter einkommens- fächerung ermöglichen will. schmale, tiefe grundrissstrukturen entstehen auf den drei vorgegebenen flurstücken aus der krümmung der straßenfas- sade heraus. drei hausvarianten für unterschied- liche zielgruppen werden angeboten: „startups“, family classics“ und „multi generations“ nennt der archi- tekt diese entwürfe, die eine variable anordnung zulassen. alle haben große fensterfronten, die das süd-west- licht einfangen sollen und so in die tiefe der räume transportieren. es werden erdwärmeheizungen sowie photovoltaik und solarthermie auf den dächern vorgeschlagen. eine nutzung des regenwassers als brauchwasser, gründächer und fassa- denbegrünungen tragen den ökolo- gischen gedanken weiter. für den blockinnenbereich sind hausgärten und ein „grünes zimmer“ als gemein- same ruhezone konzipiert. fazit der jury: der baukörper fügt sich grundsätzlich in das stadtbild ein. auch die flach- dachlösung mit den zurückgestaffel- ten oberen geschossen ist tragbar. die grundrisse sind funktional ge- schnitten und lassen insgesamt eine hohe wohnqualität erwarten ... je- doch teilt die jury das votum der denkmalpﬂege. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die vorgeschlagene bauweise und -struktur als lösung für die gesamte lückenschließung ist nicht denkbar bzw. nicht genehmigungsfähig. zudem fehlen aussagen zur zwingend not- wendigen verschattung der offenen südfassade, die das fassadenbild nachhaltig verändern wird. eine mög- liche umsetzung sollte auf eine par- zelle beschränkt bleiben.

53 halberstadt die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss obergeschoss grundriss dachgeschoss unter dem aspekt des wirtschaftli- chen bauens platzieren die architek- ten fächerartig sechs reihenhäuser in die gebogene baulücke. dabei zeigt sich die straßenseitige erdgeschoss- zone weitgehend geschlossen und wird nur für hauseingänge und zu- fahrtstore zu den integrierten pkw- stellplätzen geöffnet. zudem sind vorhöfe zur sonnenverwöhnten stra- ßenseite möglich. sie sollen den wohnwert der kleinen reihenhäuser erhöhen. in den obergeschossen wird überwiegend gewohnt. variantenreiche grundrisslösungen orientieren sich an den bedürfnissen zukünftiger bewohner. denkbar sind sowohl wohnlagen zur straßen- als auch zur ruhigen hofseite. fenster mit holzverschattungskonst- ruktionen gliedern die straßenfront, sie variieren in anordnung, größe und form und überspringen zuweilen firste und etagen. der wohnhof ist von stell- plätzen und verkehrsflächen freige- halten, eine zuordnung von privatem grün soll den anwohnern vorbehalten bleiben. je zwei wohnhäuser teilen sich dabei eine fläche. ein platzspa- render gaswertbrennkessel erzeugt wärme, warmwasser und strom. fazit der jury: der entwurf zeigt die möglichkeit auf, sechs häuser zu realisieren, auch wenn die unterbringung der pkws teil- weise fragwürdig erscheint ... positiv wird die direkte verbindung von woh- nen und essen zum garten und der terrasse bewertet ... es ist ein wirt- schaftlicher betrieb aufgrund des kompakten baukörpers mit geringem außenﬂächenanteil im verhältnis zur wohnﬂäche zu erwarten. aus denkmalpﬂegerischer sicht: probleme werden in der verschleifung von fassade und dach durch die über- greifenden öffnungen gesehen. durch die wiederholung von motiven entsteht eine gewisse monotonie. untypisch sind die fensterformate, die die umge- bende bebauung missachten.

57 blankenburg (harz) die stadt am nordhang des harzes, mit dem mildesten klima der region gesegnet, liegt die stadt blankenburg. es ist vor allem ihr schloss, über der altstadt auf dem „blanken stein“ majestä- tisch thronend, das die stadt unver- wechselbar unter den perlen der harz- region macht. es ist das größte noch erhaltene welfenschloss deutsch- lands, das unter fürst ludwig rudolf von braunschweig-wolfenbüttel ab 1705 zu einer barocken residenz um- gebaut wurde. gleichzeitig entstand der schlosspark in hanglage und an dessen ende das kleine schloss. heute zählt die gesamtanlage zu den „gartenträumen sachsen-anhalts“ und zieht neben den nahen touristi- schen zielen wie der wildromanti- schen teufelsmauer, dem kloster mi- chaelstein und der festung regenstein jährlich tausende von touristen an. die größte sehenswürdigkeit jedoch ist die alte stadt selbst mit ihren ur- typischen fachwerkhäusern, gründer- zeitlicher prachtbebauung und einem rathaus nebst vorgelagertem markt. die geschichte von blankenburg be- ginnt um 1123, damals wurde erst- mals eine burg urkundlich erwähnt. mit dem bau des rathauses begann man im 15. jahrhundert. waren es im mittelalter vor allem landwirtschaft und handwerk, die eine erste stadt- entwicklung beförderten, übernahmen spätestens zu beginn des 18. jahr- hunderts der bergbau und das hütten- wesen und nicht zuletzt der bau und die eröffnung der eisenbahnlinie zwi- schen halberstadt und blankenburg im jahr 1872 diese funktion. eine stürmische wirtschaftliche entwick- lung setzte nach der reichsgründung ein, handel und fremdenverkehr blühten in der gründerzeit. blanken- burg wurde zu einem beliebten ruhe- sitz für pensionäre. der zweite weltkrieg hinterließ seine narben im stadtbild. die herzogliche familie verließ blankenburg, das schloss erlebte viele nutzungen. ab 1991 stand das gebäude leer. hatte es vor der politischen wende in der ddr drei großbetriebe in blanken- burg gegeben, brachte der wirtschaft- liche strukturwandel abwanderung und gebäudeleerstand, ein zustand, der in den straßen der harzschönheit bald ablesbar war. heute leben in blankenburg wieder etwa 22000 menschen, die man teils durch eingemeindungen dazuge- wonnen hat. neben einer reihe von kleinbetrieben setzen die stadtväter vor allem auf das kurwesen rund um den schlosspark und natürlich den tourismus. mit weitreichenden mitteln aus den förderprogrammen „städtebaulicher denkmalschutz“ und „stadtumbau ost“ sind viele öffentliche und private gebäude saniert und modernisiert worden. die ergebnisse sind im sa- nierungsgebiet „innenstadt blanken- burg“ besonders spürbar. und trotz- dem gibt es sie noch, die brachen und lücken, auch mitten im denk- malgeschützten stadtkern, denen sich der wettbewerb „mut zur lücke“ verschrieben hat.

61 blankenburg (harz) die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss grundriss 2. obergeschoss zurückgesetzt von der historischen straßenlinie entstehen zwei häuser, deren vorgelagerte lamellenfassade die historische gebäudekante schließt. der zwischenraum zwischen haus und holzfassade ermöglicht es, licht in die wohngeschosse zu holen und trotz der unruhigen straßenlage einen privaten bereich mit aufenthaltsqua- lität zu schaffen. die historischen traufhöhen werden mittels zweier un- terschiedlich hoher gebäude wieder aufgenommen. dabei zeigt sich eines mit einem flachdach, das andere mit einem stilisierten geneigten dach durch eine weiterführung der holz- lamellenfassade über den dachbal- kon. die angrenzende badegasse er- hält durch die neuen gebäude wieder eine städtebauliche fassung. konzipiert sind die beiden häuser als doppelwohnhaus für familien mit zwei kindern, variationen als einfami- lienhaus mit einliegerwohnung oder einem büro sind denkbar. die grundrisslösungen sehen im erd- geschoss einen pkw-stellplatz, die haustechnik und erschließung, in den obergeschossen offene und großzügi- ge wohn-, ess-, und schlafbereiche vor. jedes haus verfügt über einen garten im hof. ein rationelles und emissionsreduziertes energiekonzept ist bestandteil der planung. fazit der jury: die verfasser der arbeit haben mit ih- rem entwurf einen gelungenen brü- ckenschlag zwischen tradition und modernem wohnen gewagt und erzielt. ... ein interessanter nebeneffekt: die lichtspiele bei hinterleuchtung ma- chen neugierig auf ein modernes haus in der historischen altstadt. aus denkmalpﬂegerischer sicht: das gebäude greift die historische bauﬂucht auf ... und bewahrt die vor- handene kelleranlage ... die vorge- hängte „holzjalousie“ stellt jedoch in gestaltung und bauweise ein ortsun- typisches element dar, wenngleich holz als baumaterial hier durchaus gebräuchlich ist. auf ein satteldach, die übliche geschossgliederung und traufe wurde verzichtet.

63 blankenburg (harz) die preisträger gartenebene wohnebene elternebene dachgeschossebene die vorteile eines neubaus im grünen mit der guten lage im zentrum der stadt zu verbinden, ist der grund- gedanke des entwurfs, der vier stadt- häuser auf der ecke marktstraße/ badegasse entstehen lässt. dabei wird die alte bauﬂucht aufgenommen und zwischen den traufhöhen der nachbar- gebäude vermittelt. insbesondere die gauben der südfassade nehmen einen ausgleich vor. die streng rhythmisch vertikale fassadenstruktur sieht sich der klaren gliederung der fachwerkge- bäude der harzstadt verpﬂichtet. der abfallenden geländesituation ent- sprechend, werden die häuser in einer split-level-lösung erbaut. das spie- gelt sich im innern der häuser wider. vier wohnebenen entstehen, die sich über treppen miteinander verbinden und ein „durchwohnen“ fördern. das erdgeschoss bietet zur straßenseite je einen garagenplatz für den pkw und einen getreppten durchgang zur gro- ßen wohnküche mit direktem zugang auf die terrasse und in den garten. für die raumnutzung der oberge- schosse ergeben sich variationsmög- lichkeiten nach individuellem wunsch. moderne heiz- und lüftungstechnik ist vorgesehen. fazit der jury: es entstehen vier stadthäuser in einer selbstbewussten modernen architek- tursprache, die das prinzip des „durch- wohnens“ umsetzen … es wäre wün- schenswert, die ablesbarkeit der einzelhäuser noch stärker herauszu- arbeiten … die sehr hohe bebau- ungsdichte scheint nicht unbedingt notwendig und eine reduzierung von vier auf drei häuser sollte überlegt werden. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die erhaltenen gewölbekeller werden nicht bewahrt, die ursprünglich zwei parzellen weitgehend vereinheitli- chend zusammengefasst und das erdgeschoss in eine dichte abfolge von türeingängen und garagentoren „aufgelöst“.

65 blankenburg (harz) die preisträger 1. obergeschoss erdgeschoss ein turmartiges haus mit staffelge- schoss auf der ecke zur badegasse und ein dreigeschossiges haus mit satteldach schließen die baulücke und nehmen dabei die historische parzellenstruktur sowie die abwei- chende geschosszahl der vorgänger- bauten auf. die badegasse wird im bereich des neuen gebäudes auf drei meter geweitet, um eine zufahrt auf den hof mit zwei stellplätzen zu er- möglichen. optisch bleibt die gasse aber eng. der entwurf sieht außerdem eine doppelgarage auf der straßen- ecke vor. insgesamt sechs wohnungen in unter- schiedlicher größe, davon im erdge- schoss eine barrierefrei erreichbare und ausgestattete wohnung, sind kon- zipiert. nach außen präsentiert sich diese wohnung mit großen „schau“- fenstern, die als reminiszenz an die innerstädtische geschäftsstraße ver- standen werden dürfen. um trotz des engen straßenquer- schnitts eine gute belichtung zu er- möglichen, wird neben großen fens- tertüren mit glasbrüstungen eine lichte raumhöhe von 2,75 metern vorgeschlagen. vorzugsweise sind die wohnungen so organisiert, dass ein „durchwohnen“ gewährleistet wird. während die beiden oberen maiso- nette-wohnungen über besonnte dachterrassen verfügen, erhalten die anderen wohnungen weit auskragende balkone. ein modernes energiekon- zept ist vorgeschlagen. fazit der jury: die arbeit stellt zwei sensibel und zu- gleich selbstbewusst in die altstadt eingefügte baukörper vor, die in zeit- gemäßer formensprache auf den maßstab, die höhenentwicklung und die gliederung der näheren umge- bung reagieren. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die gestaltung lässt die beiden ur- sprünglichen parzellen anklingen. dabei wird durch die eckbebauung auf die frühere „vermittlerrolle“ zwi- schen höherer bebauung zum markt- platz hin und niedrigerer bebauung im östlichen stadtteil verwiesen.

67 blankenburg (harz) die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss grundriss 2. obergeschoss städtebaulich interessant, aber gleich- sam schwierig mit seiner lage am fuße des nordhangs schätzt der ent- wurfsverfasser die baulücke ein und sieht daher für die zukunft ein wohn- haus mit atelier. für eine optimale ausnutzung der flächen- und licht- verhältnisse wird ein großzügiger raum mit indirektem licht für das zweigeschossige obergeschoss mit einer oberlicht-„laterne“ und angren- zendem gründach mit terrasse vorge- schlagen. das erdgeschoss bildet die küchen- und wohnebene. die fens- teröffnungen im gebäude ermöglichen ganztägig ein raffiniertes lichtspiel innerhalb der räume. das „atelier- haus“ entsteht auf kleinem raum mit erheblichem höhenunterschied und drei teilﬂächen: der grundﬂäche des hauses, dem atelierhof und dem „se- cret garden“. der geländeverlauf spiegelt sich mit zwei eingängen auf unterschiedlichem höhenniveau wie- der. der haupteingang beﬁndet sich unter verwendung der vorhandenen natursteinmauer und -treppe an der ratsgasse, ein weiterer eingang führt in den atelierhof. in der einfahrt zum grundstück sind zwei stellplätze vor- gesehen. dem gesamten freiraum liegt ein ausgeklügelter, der tradition der region verpflichteter bepflan- zungsvorschlag zugrunde, der das wohnen im freien logisch erweitert. fazit der jury: der bebauungsvorschlag reagiert durch einen scheinbar einfachen ent- wurfsgedanken bestechend klar und angemessen auf die problemlagen des grundstücks ... insgesamt vermittelt der entwurf eine natürliche leichtig- keit, in der alle elemente einen siche- ren platz ﬁnden und sich logisch er- klären. aus denkmalpﬂegerischer sicht: das gebäude scheint teilweise den noch in resten erhaltenen gebäude- sockel einschließlich freitreppe und gewölbekeller des altbaus zu über- nehmen und deutet eine traufe an ... bauweise und gestaltung sind mit ver- zicht auf ein satteldach und eine klare geschossgliederung ortsunüblich.

69 blankenburg (harz) die preisträger haustyp 1 – erdgeschoss haustyp 2 – erdgeschoss haustyp 1 – obergeschoss haustyp 2 – obergeschoss haustyp 1 – schnitt haustyp 2 – schnitt durch die topografisch schwierige lage lässt das grundstück nur wenig erschließungstechnische spielräume. drei kompakthäuser als „singlebox“ bieten die architekten als attraktive zeitgemäße wohnräume für kleinst- haushalte an. dabei setzt die schlichte moderne fassade bewusst akzente zu den historischen gestaltungselemen- ten der nachbarbebauung. städte- baulich gliedert sich der entwurf je- doch mit aufnahme der gebäude- fluchten und der einbeziehung des vorhandenen natursteinsockels in die vorhandene struktur ein. es sind kleine kompakthäuser mit offen gestalteten grundrissen in zwei möglichen varianten, die den indivi- duellen bedürfnissen der bewohner angepasst werden können. raumhohe fenster und fenstertüren gewährleis- ten eine gute belichtung der innen- räume. trotz der enge auf dem grund- stück gelangen ausreichend luft und licht zu jedem einzelnen haus. durch ihre eigenständigkeit bieten die „singleboxen“ eine gute alterna- tive zur üblichen miet- oder eigen- tumswohnung mit zwar begrenztem, aber individuellem freiraum in form von dachterrassen. die häuser wer- den in holzrahmenbauweise erstellt und erhalten eine farbige fassade aus wetterfesten holzplatten. den oberen abschluss der häuser bilden ökolo- gisch wertvolle gründächer. fazit der jury: die „singleboxen“ scheinen geeignet für „familienanfänger“ und zielen so genau auf die gewünschte klientel ... der bebauungsvorschlag wirkt tempo- rär und experimentell, zudem ist es vorstellbar, das projekt schrittweise zu realisieren – mit einem pilotgebäude, das nachahmer ﬁnden könnte. aus denkmalpﬂegerischer sicht: das gebäude übernimmt den straßen- typischen sandsteinsockel und ver- wendet ortstypisches baumaterial. demgegenüber ist die kubusförmige pavillonbauweise ein ortsunübliches element. haustyp 1 erdgeschoss haustyp 1 – erdgeschoss haustyp 2 – erdgeschoss haustyp 1 obergeschoss haustyp 1 – obergeschoss haustyp 2 – obergeschoss haustyp 1 schnitt haustyp 1 – schnitt haustyp 2 – schnitt

71 blankenburg (harz) die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss obergeschoss der entwurfsverfasser nimmt das motiv eines mäandernden, hölzernen bandes, um mit optischer leichtigkeit die topograﬁsch schwierigen gegeben- heiten des grundstücks zu überwin- den. es fasst symbolisch die drei ein- zelgrundstücke zu einem ganzen zu- sammen und gibt dem bauwerk eine moderne, individuelle hülle. inspiriert von den fachwerkhäusern der altstadt wird ein holzbauwerk entwickelt, das sich modern in form und bauweise zeigt und im kontext zur traditionellen umgebung bewährt. das gebäude ist für eine familie aus- gelegt. split-level-ebenen überwin- den dabei die höhenunterschiede des standorts. vom straßenseitigen ein- gang gelangt man ein halbes geschoss tiefer in den wohn-, koch- und essbe- reich mit direkter anbindung an ter- rasse und garten, ein halbes geschoss höher beﬁndet sich ein nach süden ausgerichteter wintergarten, der an eine dachterrasse anschließt. mit ge- ringem aufwand könnten auch zwei kleinere wohnungen entstehen. es wird der einsatz von solarelementen auf der dachﬂäche vorgeschlagen. zur beheizung ist eine wärmepumpe vor- gesehen. fazit der jury: die arbeit nimmt geschickt das motiv der sich in den hang staffelnden natursteinmauern auf und transfor- miert es in eine entwurfsidee für ein einfamilienhaus ... ob das motiv der staffelung zu einem „mäandernden band“ ausgeweitet werden muss, das sich auch in der fassade abbildet, er- scheint eher fraglich ... insgesamt ist die arbeit aber eine sehr gute lösung für diesen komplizierten ort. aus denkmalpﬂegerischer sicht: das gebäude nimmt den sandstein- sockel auf, zeigt eine klare geschoss- gliederung mit rechteckigen fenster- öffnungen und verwendet ein orts- übliches baumaterial. die historische eingangstreppe findet jedoch keine verwendung. die geneigte metallein- deckung und die öffentlich einsehbare photovoltaikanlage werden kritisch gesehen.

73 lutherstadt wittenberg wettbewerbe „mut zur lücke“ in der lutherstadt wittenberg mit der begleitung des verfahrens beauftragt: dressler architekten, halle (saale) dipl.-ing. matthias dreßler, freier architekt bda preisgericht: fachpreisrichter: prof. dr.-ing. matthias höhne, architekt, dresden (vorsitz) thomas dietzsch, architekt, halle (saale) peter frießleben, architekt, halle (saale) steffen lauterbach, architekt, halberstadt/magdeburg sebastian sasse, architekt, halle (saale) sachpreisrichter: eckhard naumannn, oberbürger- meister, lutherstadt wittenberg prof. dr. rolf budde, grundstücks- eigentümer (für schlosstraße 5), berlin rando gießmann, geschäftsführer der gesellschaft für wohneigentum mbh (für töpferstraße), lutherstadt wittenberg thomas popp, vorsitzender des stadtrates, lutherstadt wittenberg joachim richter, vorsitzender des bauausschusses, lutherstadt wittenberg stellvertreter (ständig anwesend): jochen kirchner, fachbereichsleiter stadtentwicklung, lutherstadt wittenberg elke sandau, fachbereich stadtent- wicklung, lutherstadt wittenberg sachverständige: andrea drescher, ministerium für landesentwicklung und verkehr, magdeburg rolf häuser, fachdienstleiter, fachdienst bauordnung landkreis wittenberg kerstin pohlmann, investitionsbank sachsen-anhalt, magdeburg dr. mario titze, landesamt für denkmalpﬂege und archäologie sachsen-anhalt, halle (saale) tag der auslobung: 18. april 2011 preisgerichtssitzung: 5. juli 2011 teilnehmer: 17 arbeiten: 22 preisverleihung und ausstellungs- eröffnung: 20. juli 2011 in lutherstadt wittenberg ausstellung bis 15. august 2011 baulücken: schlossstraße 5 (drei preise) töpferstraße (vier preise) wettbewerbssumme: 12.750 eur

75 lutherstadt wittenberg die stadt luther war hier. davon kündet nicht nur der namenszusatz von witten- berg. er hat unzählige spuren im stadtbild zwischen „schwarzem klos- ter“, dem heutigen lutherhaus und museum, und jener schlosskirche hinterlassen, an deren pforte er am 31. oktober 1517 seine 95 thesen gegen den ablasshandel schlug – und damit die reformation einleitete. wittenberg lebt mit dieser großen ge- schichte. und erlebte weit mehr. die kapitulation im schmalkaldischen krieg etwa, mitleidenschaft im drei- ßigjährigen krieg, zerstörung von schloss und schlosskirche nebst der originalen thesentür im siebenjähri- gen krieg. napoleon stationierte hier truppen. preußen ließ die landes- fürstliche universität leucorea schlie- ßen, um sie nach zusammenschluss mit der halleschen alma mater an die saale zu verlegen, und machte wit- tenberg schließlich zur garnisons- und festungsstadt. reste des schlos- ses und das universitätsgebäude wurden zu kasernen umgebaut. die beschränkungen durch das militär behinderten die städtische entwick- lung bis 1873, als endlich der fes- tungswall abgetragen und ein wach- sen außerhalb der alten stadt möglich wurde. damit setzte die industrialisierung ein. wittenberg am schnittpunkt zweier wichtiger eisenbahnlinien und mit einem leistungsfähigen elbehafen wurde zu einem industriezentrum für sprengstoff, seifenpulver, gummi und eisenguss. die einwohnerzahlen stie- gen von nun an stetig. als 1915 das stickstoffwerk in piesteritz gegründet wurde, avancierte wittenberg zu einem wichtigen industriestandort im deut- schen reich. trotz verschiedener rüs- tungsbetriebe wie den arado-flug- zeugwerken blieb die stadt von den folgen des zweiten weltkriegs weitge- hend verschont. nach 1945 wurde wittenberg syste- matisch zu einem chemiestandort mit dem volkseigenen betrieb stickstoff- werk piesteritz als dessen größtem betrieb ausgebaut. während am stadt- rand wohngebiete in plattenbauweise entstanden, litt die altstädtische sub- stanz. in der wendezeit 1989 pran- gerten die wittenberger bürger neben der beschränkung bürgerlicher frei- heiten diesen verantwortungslosen umgang mit der baukulturell wertvol- len substanz an. die wende brachte den wandel. heute zeigt sich eine weitgehend geheilte stadt mit ihren insbesondere von der renaissance geprägten straßen und plätzen, die sich durch umfangreiche sanierungen und förderungen im rahmen von stadtumbau ost, der iba stadtumbau 2010 und ungezählter kleiner feiner privater anstrengungen in den vergangenen zwanzig jahren in einem so guten zustand wie wohl kaum jemals zuvor befindet. das stadtbild wittenbergs hat sich enorm gewandelt. und tut es noch. luther tut gut. denn das reformationsjubiläum steht vor der tür und setzt ungeahnte kräfte für projekte frei, um dem welt- weiten luthertourismus eine intakte und lebendige stadt zu präsentieren.

79 lutherstadt wittenberg die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss eine adresse „töpferterrasse“ lassen die architekten mit ihrem siegerent- wurf als einen idealen wohnort für familien mit ihren kindern entstehen. der entwurf sieht eine dreiteilige be- bauung mit vier wohngebäuden vor, dabei wird von zwei einzelhäusern und einem doppelhaus ausgegangen. entlang der engen töpferstraße wird ein die alte bauﬂucht aufnehmender gebäudesockel aus rotem backstein gebaut, der alle häuser miteinander verbindet. die oberen geschosse sind hingegen zurückversetzt, sodass sich der straßenraum der gasse nach oben für luft und sonne weitet. sinnfällig ist die grundrissgestaltung. im sockelartigen erdgeschoss sind 12 pkw-stellplätze, hausanschluss- und heizungsräume sowie separate zu- gänge zu den häusern geplant. über den sockel erreichen die bewohner im 1. obergeschoss ihre eigentlichen hauseingänge. dort sind eine wohn- küche und ein hauptwohnraum mit treppe zum rückwärtigen garten, in der zweiten etage schlaf- und kinder- zimmer angeordnet. roter backstein und eine strukturierte putzfassade für die gebäude sind typisch für den charakter des ortes. aus gestanzten metallplatten hat man die schiebetore als garageneinfahrt gestaltet. eine energieefﬁziente hei- zungsanlage mit brennwerttechnik und solaranlagen auf dem flachdach zur warmwasserbereitung ergänzen den entwurf. fazit der jury: mit der vorgeschlagenen bebauung wird einerseits die historische gebäu- deﬂucht wieder aufgenommen, ande- rerseits entsteht darüber für die woh- nungen ein nach westen orientierter, vom straßenraum abgehobener halb- öffentlicher vorbereich ... mit dem gewählten konzept wird eine zeitge- mäße lösung für das bauen in einer kleinteiligen, historischen altstadt ge- funden, die bezug auf vergangenes nimmt und eine attraktive wohnform anbietet. der entwurf ist auch in zwei bauabschnitten mit je zwei wohnge- bäuden umsetzbar.

81 lutherstadt wittenberg die preisträger grundriss erdgeschoss privatheit und komfort versprechen die architekten mit ihrem konzept eines stadthauses mitten in der stadt mit eigener adresse, pkw-stellplatz, garten und städtischem flair. vier sol- cher stadthäuser, „der beliebtesten wohnform des einfamilienhauses“, entstehen in einer reihe entlang der engen töpferstraße. sie schließen stadträumlich die straßenﬂucht, las- sen jedoch durch „aussparungen im erschließungsbereich“ viel licht und luft in die alte gasse, wovon alle pro- ﬁtieren. zwei geschoss hoch wird gebaut. ein weiteres staffelgeschoss könnte fol- gen, von dem zusätzlich eine dach- terrasse erreichbar wäre. jedes haus verfügt zur töpferstraße über einen eingezogenen eingangshof mit stell- ﬂächen für autos und fahrräder und zur ostseite über einen privaten gar- ten. dorthin öffnet sich der wohn- und essbereich mit einer großzügigen terrasse über die gesamte hausbreite. zur töpferstraße liegen im erdge- schoss die räume für hauswirtschaft, heizung und keller. konstruktiv wird eine umsetzung des projektes mit wirtschaftlich günstigen stahlbetonfertig- oder halbfertigteil- elementen vorgeschlagen. die fassa- den erhalten eine putzoberﬂäche mit fenstern aus holz-aluminium-ele- menten und wärmeschutzverglasung. die flachdächer werden begrünt. fazit der jury: die flucht an der töpferstraße wird entsprechend der historischen stadt- struktur aufgenommen. daraus fol- gend entstehen auf der hofseite groß- zügige gartenﬂächen ... die privaten höfe an der töpferstraße werden posi- tiv beurteilt, ... die grundrisse sind funktional und großzügig gegliedert ... zusammenfassend kann die gute qua- lität der gesamten arbeit hervorge- hoben werden, in der bewährte ent- wurfsqualitäten eindrucksvoll umge- setzt wurden.

83 lutherstadt wittenberg die preisträger grundriss erdgeschoss mit dem entwurf einer straßenbeglei- tenden backsteinfassade aus ge- schlämmten recyclingziegeln neh- men die architekten die typologie der früheren wirtschaftsgasse auf und entwickeln sie in eigenwilliger form- gebung weiter. leitgedanke ist, fami- lienfreundliche wohnhäuser in der historischen stadt anzubieten. dazu werden fünf einzelhäuser in reihe gebaut, der mauerabschluss zur straße dient dabei als verbindendes und raumbildendes element. für die anordnung der gebäude wird eine kammartige struktur gewählt. so entstehen individuelle hof- und gar- tenräume. die grundrisse der häuser mit erd- und einem obergeschoss sind kompakt und praktisch: im erd- geschoss ﬁndet sich eine große wohn- küche nebst einem ersten zimmer, in der ersten etage wird gewohnt und geschlafen. an den nordseiten wer- den jeweils die stellplätze angeboten, während sich die häuser zum garten hin nach süden und osten großzügig öffnen. alle wohnräume sind zweisei- tig belichtet. die straßenfassade entsteht aus sicht- mauerwerk, die hof- und gartenseite erhält eine hochgedämmte pfosten- riegel-konstruktion mit einer scha- lung aus lärche und elementvergla- sungen. fassadenintegrierte solar- paneele dienen der brauchwasser- erwärmung. es ist eine gasbrenn- werttherme, alternativ eine wärme- pumpe geplant. fazit der jury: die arbeit stellt durch ihre mischung aus pult- und sheddach eine interes- sante lösung dar. sie passt sich in das stadtbild ein und könnte zu einer neuen interessanten adresse witten- bergs werden. die grundrissgestaltung mit 3,5 mal 15 metern wird seitens der jury unterschiedlich betrachtet ... durch die eng aneinandergereihten zeilen wird es ... belichtungsprobleme geben ... insgesamt ist der entwurf eine gute lösung, die dem ort eine eigene identität gibt und eine gute wohnqualität erwarten lässt.

85 lutherstadt wittenberg die preisträger grundriss 1. obergeschoss grundriss erdgeschoss eine offene gitterstruktur dreier, durch schmale lücken voneinander getrenn- ter baukörper planen die architekten entlang der töpferstraße. die häuser staffeln sich innerhalb eines straßen- begleitenden rahmens vor- und zu- rück und spannen eine vor- oder auch pufferzone auf, in der eine raumfolge aus qualitätsvollen vorplätzen, eingän- gen, loggien, balkonen und lufträu- men mit vielfältigen ein-, aus- und durchblicken entsteht. das wohnkonzept stellt das bad als „wellnessoase“ in den mittelpunkt der überlegungen. so besitzen alle bäder eine natürliche belichtung und belüf- tung durch fenster. sie sind schnitt- stelle zum wohnraum und können durch schiebeelemente sowohl dem wohnraum als auch dem intimbereich zugeordnet werden. die innere organi- sation sieht sechs etagen- und zwei maisonette-wohnungen vor und ist familiär angelegt. so liegen eingang, küche und kinderzimmer stets nah beieinander, es folgt ein großer ess- und wohnbereich. den schlafberei- chen ist eine ankleide vorgelagert. es werden acht pkw-stellplätze ange- ordnet. eine erdgeschosswohnung ist barrierefrei zugänglich und behinder- tengerecht gestaltet. die beheizung erfolgt über niedrigtemperatursys- teme. eine kontrollierte wohnraum- lüftung ist vorgesehen, eine energie- efﬁziente bauweise angestrebt. fazit der jury: die zur straße hin regalartige struktur ... führt zu unglücklichen verschattun- gen der darunter befindlichen woh- nungen und der gegenüberliegenden bebauung ... der interessante lö- sungsansatz erscheint aufgrund des hohen errichtungs- und betriebsauf- wandes jedoch kaum wirtschaftlich umsetzbar ... die ansprechende ge- staltung nimmt mit den schmalen er- schließungsachsen das thema der enge in altstadtgassen positiv auf.

87 lutherstadt wittenberg die preisträger grundriss erdgeschoss 1. obergeschoss 2. obergeschoss 3. obergeschoss 4. obergeschoss 5. obergeschoss rank und schlank reckt sich in der fußgängerzone ein neuer bau aus der alten lücke. historisch begründet entscheiden sich die architekten für die „schmale vertikale“ als motiv ihrer hausfassade. eine typisch hohe erdgeschosszone zeichnet sich dabei deutlich von den wohnetagen ab. um die schlankheit des gebäudes zu un- terstreichen, wird auf eine ablesbare dachgeschosszone verzichtet. dafür entsteht eine großzügige ﬂachbündige verglasung des bereiches, der dem betrachter insbesondere bei nacht einen optischen anhaltspunkt bietet. der entwurf nutzt das grundstück voll- ständig aus. durch den halbgeschossi- gen versatz der etagen „schwingen“ sich vier kleine wohnungen um die offene treppe in die höhe. im erd- geschoss ist eine baulich und funktio- nal abgetrennte ladennutzung mög- lich. die über zwei geschosse ent- wickelten grundrisslösungen bieten ﬂexible wohnformen an, in jeder zwei- ten etage ist ein großzügiger süd- balkon angeordnet. die terrasse der erdgeschosswohnung liegt auf dem nachbargrundstück, zwei stellplätze könnten ebenfalls dort nachgewiesen werden. für die beheizung wird eine moderne brennwertheizungsanlage vorgeschlagen, auf dem flachdach solarkollektoren installiert. eine lüf- tungsanlage mit wärmerückgewin- nung senkt die betriebskosten und sorgt für frischluft. fazit der jury: die prägende und städtebauliche be- sonderheit der straßenfront bildet eine streng vertikal gegliederte lochfassade aus schmalen glasﬂächen und wech- selnden stahlblechverkleidungen, welche die trauflinie der nachbar- bebauung spannungsvoll durchbricht und ein alleinstellungsmerkmal einer neuen adresse hervorbringt. aus denkmalpﬂegerischer sicht: es wird bezug auf die historischen fassaden mit den ebenfalls hervortre- tenden giebelständigen häusern ge- nommen ... das führt zu einer sehr positiven und zeitgemäßen bereiche- rung des ensembles.

89 lutherstadt wittenberg die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss grundriss 2. obergeschoss grundriss dachgeschoss das „lückenschloss“ ist für eine fa- milie mit kindern konzipiert. ein gie- belständiger neubau entsteht straßen- begleitend als wohnhaus mit vier etagen, das sich in seiner höhe, traufe und den fensterlinien streng an seiner nachbarbebauung orientiert. die schwierigkeit des schmalen grund- stückszuschnitts birgt dabei gleichzei- tig das potenzial des individuellen und besonderen des standortes. die erschließung des hauses erfolgt über den durchgang des angrenzen- den gebäudes nr. 4 über eine verei- nigungsbaulast, die gleichzeitig den anbau von balkonen an das nachbar- haus ermöglicht. parkmöglichkeiten bietet ebenfalls dessen hof. das „lückenschloss“ erstreckt sich über einen möglichen laden im erd- geschoss und drei obere geschosse im split-level-prinzip, was eine gute aus- nutzung der verfügbaren flächen ge- währleistet und gleichzeitig groß- zügige, interessante raumfolgen und variierende raumhöhen entwickelt. um einen zentralen sanitärkern ord- nen sich in den geschossen nach wes- ten wohnküche, wohnraum, arbeits- zimmer mit wintergarten und nach norden die kinder- und schlafzimmer an, die bei bedarf abteilbar sind. eine großzügige terrasse im 3. oberge- schoss komplettiert das komfortable wohnen im zentrum wittenbergs als lückenschluss in der schlossstraße. fazit der jury: der entwurf schließt in überzeugen- der weise die historische straßen- ﬂucht. traufhöhe und fensterpropor- tionen werden dabei spannungsvoll interpretiert. gleichzeitig entsteht durch das große schaufenster im erd- geschoss ... eine zeitgemäße neue adresse, die sich wohltuend in die historische und zurückhaltende nach- barbebauung einfügt ... das split- level-prinzip der obergeschosse ... schafft spannungsvolle grundrisslö- sungen. die südlich orientierte dach- terrasse bildet den gelungenen ab- schluss.

91 lutherstadt wittenberg die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss grundriss 2. obergeschoss grundriss 3. obergeschoss grundriss dachgeschoss eine geradlinige treppe steht als bild und metapher für den entwurfspro- zess. sie erschließt das schmale, hohe gebäude und führt zum aus- sichtspunkt in das stadtgeschehen: einem einzelnen balkon als blickfang in der fassade. ein wichtiger aspekt des entwurfes ist die einbindung des neubaus in den kontext des straßen- raums. so werden höhenbezüge und bauﬂuchten aufgenommen und fort- geführt. angleichend an seine nach- barn wird das haus körnig geputzt und lasierend farbbeschichtet. eine stützenfreie konstruktion mit durchgehenden fußbodenﬂächen er- möglicht auch in zukunft eine maxi- male flexibilität in der gestaltung der grundrisse und nutzungen. der ent- wurf geht von einer nutzung für drei wohnungen aus, zwei kleine im 1. und 2. obergeschoss und eine dritte als maisonette-wohnung im 3. und dach- geschoss mit einfachen und zugleich funktionalen grundrissen. optional ist eine maisonette-variante auch für das 1. und 2. geschoss denkbar. die dachﬂächen werden als terrassen aus- gebildet oder begrünt. für den stell- platznachweis wird auf das angren- zende grundstück verwiesen. die wärmeerzeugung erfolgt energie- efﬁzient über eine sole-wärmepumpe, alternativ wäre eine wärmelieferung vom nachbargebäude desselben ei- gentümers schlossstraße 4 möglich. fazit der jury: ein fünfgeschossiger baukörper wurde geschickt in die lücke platziert ... gar- tenseitig beginnt eine markante gerad- läuﬁge treppe, welche das schmale, hohe gebäude erklimmt und die drei angebotenen wohnungen direkt er- schließt. durch die entstandene fuge der treppenanlage ist den entwurfs- verfassern eine sehr interessante an- bindung an die nachbarbebauung ge- lungen ... die grundrisse sind funktio- nal von sehr hoher qualität ... der stadtbalkon wird aus denkmalpﬂegeri- scher sicht nicht begrüßt.

93 lutherstadt eisleben wettbewerb „mut zur lücke“ lutherstadt eisleben mit der begleitung des verfahrens beauftragt: büro für urbane projekte, leipzig preisgericht: fachpreisrichter: dr. sonja beeck, architektin, berlin (vorsitz) frank drehmann, architekt für stadtplanung, weißenfels sven fröhlich, architekt, berlin prof. ralf niebergall, architekt, magdeburg stellvertreter (ständig anwesend): andreas haase, architekt, halle (saale) sachpreisrichter: jutta fischer, oberbürgermeisterin, lutherstadt eisleben andré schröder, staatssekretär im ministerium für landesentwicklung und verkehr, magdeburg carsten dölle, vorstandsvorsitzender der wohnungsbaugenossenschaft lutherstadt eisleben e.g. (für sangerhäuser straße 36–38), lutherstadt eisleben marc reichardt, geschäftsführer der wohnungsbaugesellschaft der lutherstadt eisleben mbh (wobau), (für petristraße 12), lutherstadt eisleben stellvertreterin (ständig anwesend): gisela kirchner, sachgebietsleiterin stadtplanung und -sanierung, lutherstadt eisleben sachverständige: janine binder, stadtplanung und sanierung, lutherstadt eisleben volker büttner, untere denkmal- schutzbehörde, sangerhausen andrea drescher, ministerium für landesentwicklung und verkehr, magdeburg holger graf, dsk, halle (saale) kerstin pohlmann, investitionsbank sachsen-anhalt, magdeburg steve richter, wobau, lutherstadt eisleben dr. ulrike wendland, landesamt für denkmalpﬂege und archäologie sachsen-anhalt, halle (saale) stefan gebhardt, eduard jantos, hans köhler, stadträte, lutherstadt eisleben tag der auslobung: 13. dezember 2010 preisgerichtssitzung: 4. märz 2011 teilnehmer: 16 arbeiten: 18 preisverleihung: 11. märz 2011 auf der saale-bau, halle (saale) ausstellungseröffnung: 15. märz 2011, lutherstadt eisleben ausstellung bis 11. april 2011 baulücken: sangerhäuser straße 36–38 (zwei preise, zwei anerkennungen) petristraße 12 (zwei preise, zwei anerkennungen) wettbewerbssumme: 25.000 eur

95 lutherstadt eisleben die stadt der namenszug der stadt ist ganz ihrer großen geschichte verpﬂichtet: eisleben ist martin luthers stadt, hier wurde er geboren und getauft, hier wirkte der reformator des christlichen glaubens, hielt in der stadtkirche st. andreas seine letzte predigt und hier starb er. alles in der alten berg- mannsstadt verweist auf jene zeit: kirchen, bürgerhäuser, straßen, gas- sen und schließlich sogar in gehwege und stege eingelassene lutherrosen. sie lassen den besucher an authenti- schen und inszenierten orten luther- geschichte erleben. doch die stadt, idyllisch unterhalb des harzes in der mansfelder mulde gelegen, erzählt noch eine andere ge- schichte. jene nämlich von jahrhun- dertelangem bergbau und der gewin- nung von und dem handel mit kupfer, dem „roten gold“. kupfer machte eisleben und seine grafen reich, es wuchs und dehnte sich aus und wurde im laufe der jahrhunderte zu jener stadt, deren gebautes erbe heute zu- gleich zu ihrem wertvollsten schatz geworden ist. weite teile stehen daher unter denkmalschutz, zu allererst lu- thers geburtshaus und sein sterbe- haus, die seit 1996 zum unesco- welterbe zählen. der kupferbergbau und die verhüt- tung waren bis zur politischen wende in der ddr neben der landwirtschaft der wichtigste industriezweig der region. mit schließung der großen schachtanlagen gingen jedoch über 10000 arbeitsplätze verloren, hohe abwanderung und zunehmender gebäudeleerstand in der schon in zei- ten der ddr vernachlässigten wertvol- len innenstadt waren die folge. seit 1990 wurde schrittweise eine re- gelrechte stadtreparatur geleistet. grundlage dafür war nicht zuletzt der „konzeptionelle stadtumbauplan mit integrierter denkmalpﬂege“, der mit einem eigens dafür gegründeten „ge- meinschaftswerk lutherstadtumbau“ und während der teilnahme an der iba stadtumbau sachsen-anhalt 2010 umgesetzt wurde. lutherstadt eisleben hat seine schön- heit zurückgewonnen, hat altes res- pektvoll saniert und um neues sensi- bel ergänzt, so wie das heute als eingang zur „adresse weltkultur- erbe“ fungierende luthergeburtshaus- ensemble mit einer bereits mehrfach preisgekrönten architektur. im rah- men der iba entstand ein lutherweg durch die stadt. auf ihm erzählen nicht schlechthin stationen aus lu- thers leben und zu seinem wirken, sondern sie schließen gleichsam städ- tebauliche lücken auf intelligente, künstlerische und kreative weise. lutherstadt eisleben hat umgebaut und tut es noch. denn bis heute gibt es lücken im stadtbild, die hoff- nungsvoll auf neue häuser warten. die chancen stehen gut. der trend geht zurück in die innenstadt mit ihren kurzen wegen, ihrem heiteren städtischen leben auf dem markt, einer vielzahl kleiner, feiner läden und dem internationalen flair eines ungebremsten luthertourismus in einer alten neuen bergmannsstadt, die sich für ein großes jubiläum 2017 rüstet: 500 jahre reformation.

96 die lücke lutherstadt eisleben petristraße 12 das wettbewerbsgebiet für die baulü- cke im verengten bogen der petri- straße 12 liegt im südosten der alt- stadt im petriviertel. es umfasst neben dem unbebauten grundstück petristraße 12 auch das mit einem denkmalgeschützten wohnhaus be- baute areal petristraße 11 und einen kleinen streifen des geländes mit der nummer 10. sie sollen im zusam- menhang betrachtet werden. die sa- nierung des bestandsgebäudes ist nicht teil der wettbewerbsaufgabe. das viertel mit eigener pfarrkirche ent- stand vor den toren der stadt ab dem 13. jahrhundert. die st. petri-pauli- kirche ist die taufkirche martin lu- thers, das luthergeburtshaus-ensem- ble liegt nordöstlich der petristraße. ursprünglich war der straßenzug mit überwiegend zweigeschossigen wohn- häusern und ackerbürgerhöfen ge- schlossen bebaut. die petristraße 8, 10, 11, und 12 waren solche acker- bürgerhöfe, die zumeist aus einem an der straße gelegenen wohnhaus sowie in der tiefe der grundstücke angeord- neten wirtschafts- und nebengebäu- den bestanden. die parzellen erstre- cken sich nach süden einen kleinen hang hinauf bis zur stadtmauer, an die sich der stadtgraben, heute stadt- park, anschließt. im iba-prozess der stadt entstand in einem workshop unter dem titel „petri- höfe“ ein mehrgenerationen-wohn- projekt, das gegenwärtig in der petri- straße 8–10 von der wohnungsbau- gesellschaft der lutherstadt eisleben mbh unter nutzung der historischen bausubstanz u.a. zu altengerechten wohnungen und einem kleinen pﬂege- zentrum weiterentwickelt wird. dieses vorhaben will die wohnungsbaugesell- schaft als eigentümer der petristraße 12 mit einer weiteren bebauung kom- plettieren. die baulücke liegt im denkmalbereich der altstadt und in der so genannten pufferzone der unter unesco-welt- erbeschutz liegenden lutherstätten.

97 die lücke lutherstadt eisleben sangerhäuser straße 36–38 lutherstadt eisleben die lücken die sangerhäuser straße ist die fuß- gängerzone der lutherstadt und zu- gleich deren wichtigste geschäfts- straße vorbei am luthersterbehaus und der kirche st. andreas. gegen- über dem wettbewerbsgebiet liegen ein kleiner platz mit dem knappen- brunnen sowie die alte bergschule, ein barockbau, der heute vom kul- turamt der stadt genutzt wird. die „baulücke“ sangerhäuser straße 36-38 liegt am westlichen rand des altstadtkerns und umfasst mehrere flurstücke, sodass das wettbewerbs- gebiet eine fläche von über 1500 quadratmetern hat. straßenbeglei- tend sind gegenwärtig noch die ge- bäude nr. 36 bis 38 aus dem späten 19. jahrhundert erhalten. das gros der fläche gehört zum rückwärtigen bereich, der sich in die tiefe des grundstücks entwickelt. alle vorhan- denen häuser, sowohl die haupt- als auch die nebengebäude, sind in äu- ßerst schlechtem zustand. so er- scheint eine sanierung unter wirt- schaftlichen gesichtspunkten nicht vertretbar und realistisch und es ist somit von einer lücke bei der lösung der wettbewerbsaufgabe auszugehen. die wohnungsbaugenossenschaft lu- therstadt eisleben e.g. war von an- fang an in das verfahren einbezogen, sie gilt als möglicher investor. die sangerhäuser straße liegt im denkmalbereich altstadt der luther- stadt eisleben und gehört wie die pe- tristraße zur so genannten pufferzone zur bewahrung der unesco-ge- schützten lutherstätten. für neubau- ten gilt ein hoher anspruch an die einordnung in die umgebung. die gebäude sollen sich nur entlang der sangerhäuser straße entwickeln, eine bebauung in die tiefe des grund- stücks ist nicht vorgesehen.

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99 lutherstadt eisleben die preisträger haus petristraße 12 grundriss erdgeschoss hofhäuser grundriss erdgeschoss hofhäuser grundriss 1. obergeschoss haus petristraße 12 grundriss obergeschoss eine bebauung mit „zwischenraum“ planen die entwurfsverfasser, die ihre häuser kleinteilig gliedern und in die historische altstadt einpassen. drei neubauten entstehen: der erste füllt die baulücke direkt an der petri- straße, in seiner kubatur entspricht er dem historischen vorbild. auf seinem sockelgeschoss bildet er jedoch ein skulpturales, zeitgenössisches haus. zwei weitere, in der wahl der gestal- tungsmittel ähnliche gebäude planen die architekten auf dem hof. dabei steht ersteres leicht abgerückt mit „zwischenraum“ vor der großen brandwand der petrihöfe, um die be- lüftung und belichtung von bädern und dielen zu gewährleisten. das zweite höhere hofgebäude hat eine fast turmartige wirkung. es greift über den bestehenden gebäuderiegel der petristraße 10 und verzahnt beide miteinander. vier wohnungen dieses hauses sind barrierefrei gestaltet. im sockelgeschoss sind acht pkw- stellplätze vorgesehen. diese werden über die petristraße 10 erschlossen. so bleibt der neue hof verkehrsfrei und wird zum grünen ruhigen herz der anlage. fazit der jury: die lückenschließung petristraße 12 und zwei präzise hinzugesetzte hof- häuser bilden drei aufeinander bezo- gene kubaturen, die sich sehr sensibel in die altstadt einfügen und angenehm proportionierte räume und zwischen- räume entstehen lassen. jedes haus gewinnt seine eigene adresse und einen eigenen charakter. gleiche ge- staltungsmittel binden sie zu einer einheit zusammen. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die städtebauliche einbindung ist gut gelungen. durch die anbindung an die petrihöfe entfallen zusätzliche vertikale und horizontale erschließun- gen, was die überbauung der freiﬂä- chen reduzieren hilft ... die fassade zur petristraße, die den point de vue aus zwei richtungen darstellt, bedarf aus denkmalpﬂegerischer sicht einer überarbeitung.

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101 lutherstadt eisleben die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss erdgeschoss lageplan eine ausgewogene und spannungsvolle neubebauung der baulücke streben die entwurfsverfasser im kleinteiligen altstadtmuster an. sie füllen die flä- che mit zwei „stadtbausteinen“: die baulücke der petristraße wird durch ein zweigeschossiges wohnhaus mit einem ausgebauten dachgeschoss ge- schlossen. die architektur des hauses interpretiert dabei zeitgemäß motive der ortstypischen bebauung. im rück- wärtigen bereich entsteht ein zwei- bis dreigeschossiges gartenhaus als drei- ﬂügelige anlage, die sich um ein ge- meinsames treppenhaus entwickelt. insgesamt elf wohnungen, davon drei im haus petristraße und alle unter- schiedlicher größe, sind insbesondere für familien mit ein bis zwei kindern konzipiert. in allen wohnungen lässt es sich „mit der sonne wohnen“, alle verfügen über einen freisitz als gar- tenterrasse, balkon, loggia oder dach- terrasse. das energetische konzept sieht den einsatz regenerativer ener- gien vor. fazit der jury: der lückenschluss in der petristraße 12 orientiert sich stark am histori- schen vorbild und repariert den stadt- grundriss feinfühlig. das zweigeschos- sige gebäude integriert die zufahrt … und ist um eine einladend wirkende geste durch leichtes abknicken im erdgeschoss ergänzt. zwischen den dahinterliegenden gebäudeﬂügeln er- geben sich individuell nutzbare frei- räume … bei realisierung ist beson- ders auf eine filigrane wirkung der dachgauben zu achten. aus denkmalpﬂegerischer sicht: der schwarzplan zeigt, dass die stadt- textur an dieser stelle wieder gut re- pariert ist. vom stadtgraben aus ist die differenzierung der baumassen positiv wahrnehmbar. die fassade bindet sich mit ihrer zeitgenössischen architektursprache gut in die straßen- front ein. ihre handwerkliche umset- zung bedarf allerdings großer sorgfalt in der detailausbildung, um nicht banal zu wirken.

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103 lutherstadt eisleben die preisträger grundriss 1. obergeschoss lageplan „zusammen leben, spielen, feiern, gärtnern, reden, wohnen“ betiteln die entwurfsverfasser ihre idee zur neu- bebauung der lücke in der petri- straße und planen eine regelrechte inszenierung eines gemeinschaftli- chen lebensraumes „immergrün“ mit vielfältigen erschließungselementen: laubengang, treppe, aufzug, rampe und individuellen und privaten frei- bereichen. dazu stellen die architek- ten straßenbegleitend ein gebäude, ein „implantat“, in die petristraße und zusätzlich in die tiefe des grund- stücks einen langgestreckten flügel- bau, rücken an rücken mit dem be- stehenden gebäude petristraße 10, der schließlich in einer l-form einen großen innenhof als „grüne lunge“ des quartiers umfasst. zusammen entstehen 13 wohnein- heiten mit größen zwischen 38 und knapp 100 quadratmetern, davon sind 11 barrierefrei zugänglich. jeder wohnung ist ein unmittelbarer frei- sitz in form von terrasse, balkon oder sitzbereich auf dem laubengang zu- geordnet, alle haben eine sonnenbe- günstigte süd- oder westorientierung und nutzungsneutrale räume für viel- fältige interessen. der entwurf versteht sich als nachhal- tig in bezug auf energie, konstruk- tion, material und wohnform und hat passivhausstandard. die pkw-stell- plätze ﬁnden sich im erdgeschoss des langgestreckten flügelbaus im hof. fazit der jury: die arbeit leistet mit ihren gemein- schaftlichen erschließungszonen einen besonderen beitrag zum thema familienwohnen und nachbarschaft. der versuch, über die freiraumterras- sen und die erschließungsplateaus einen gemeinschaftlichen außenraum für die bewohner zu erzeugen, wird daher als besondere stärke der arbeit ausdrücklich gewürdigt. als problema- tisch werden hingegen die fassaden- gestaltung an der petristraße und ihre einordnung in die umgebung empfun- den. auch führt die starke verdichtung auf dem rückwärtigen grundstück zu einer einengung des bestandsgebäu- des petristraße 11.

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105 lutherstadt eisleben die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss einen zentralen hof stellt der archi- tekt in den mittelpunkt seines ent- wurfes, der zudem die lücke der petri- straße 12 mit einem baukörper schließt und sich sowohl an seinem nachbarn als auch an der historischen vorlage orientiert. ein hölzernes, gro- ßes portal erinnert an die einstige durchfahrt. die fassaden zeigen sich straßenseitig zurückhaltend und den- noch modern und eigenständig. im hinteren hofbereich entstehen drei baukörper, die über zurückversetzte treppenhäuser miteinander verbun- den werden und den hof rahmen. den grundrisslösungen in den woh- nungen der insgesamt vier häuser liegt die idee einer zentralen wohn- diele zugrunde, die alle weiteren be- reiche ﬂießend miteinander verbindet. balkone nach süden und westen er- weitern den wohnbereich in den au- ßenraum. barrierefreiheit wird in sie- ben der insgesamt elf wohnungen mit ebenerdigem zugang ins erdgeschoss oder einem aufzug ermöglicht. zur energieoptimierung wird solar- thermie auf den begrünten flachdä- chern der hofbebauung, zur behei- zung des ensembles der einbau von wärmepumpen empfohlen. ein wohnhof für alle und alle nutzun- gen soll entstehen: bereiche für sit- zen, spielen, erleben, erholen. pkw- und fahrbereich gehen dabei ﬂießend ineinander über. streng festgelegte nutzungsbereiche sind nicht vorgese- hen, allenfalls sitzmauern trennen private von halböffentlichen flächen ebenso ab wie üppige bepflanzung mit stauden und bäumen. fazit der jury: der entwurf ist solide und denkmal- pﬂegerisch empfehlenswert. er fügt sich sowohl städtebaulich als auch mit der straßenfassade gut in die umgebung ein und zeigt bemerkens- werte teilleistungen auf. der gewon- nene hofraum unterliegt allerdings vollständig den anforderungen des parkens.

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107 grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss lutherstadt eisleben die preisträger „einfügen – aber zeitgenössisch“ überschreiben die architekten ihren gestaltungsvorschlag für die lücke in der sangerhäuser straße 36-38. kon- sequent nehmen sie dazu die gegebe- nen städtebaulichen rhythmen auf und schließen die straßenfront mit drei häusern, die sich zwar an typi- schen gestaltungselementen der straße orientieren, sie aber zeitgenös- sisch interpretieren. insbesondere die faktoren licht und sonne für alle sind den entwurfsver- fassern wichtig. so werden die durch die nachbarbebauung verschatteten wohnungen mit zweiseitiger belich- tung als „durchwohner“ geplant. die besser besonnten mittigen wohnun- gen genießen die orientierung in den gartenbereich. alle zwölf wohnungen sind konse- quent barrierefrei durch einen aufzug erreichbar. nutzungsneutrale räume werden angeboten, die auf unter- schiedliche lebenssituationen reagie- ren können. nach hinten verzahnen sich die gebäude mit zugeordneten mietergärten und einem gemein- schaftlichen bereich mit kinderspiel- platz. in der tiefe des grundstücks sind die stellplätze angeordnet. fazit der jury: der entwurf überzeugt mit einer guten städtebaulichen und denkmal- pﬂegerischen einordnung in das his- torische umfeld und die exponierte situation am platz ... eine qualitäts- volle lückenschließung im histori- schen bestand, die in ihrer fassaden- gestaltung und ihrer grundorganisation jedoch nicht in gänze zu überzeugen vermag. aus denkmalpﬂegerischer sicht: der entwurf greift im rückwärtigen bereich typische eisleber baustruk- turen auf ... die breite und staffelung der fassaden entspricht den vorgän- gerbauten. die differenzierte materia- lität, die wahl stehender fenster und die unterschiedlichen traufhöhen passen sich gut in die straßenabwick- lung ein. ob ein 4. obergeschoss am rechten bauteil erforderlich ist, bleibt zu prüfen.

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109 lutherstadt eisleben die preisträger familienfreundliche wohnungen in einem zeitgenössischen bau, der am historisch bebauten platz bestehen kann und dennoch respektvoll auf seine umgebung reagiert, planen die entwurfsverfasser unter dem motto „erinnerung an das vergangene“. dabei bildet sich ein monolithisch an- mutender baukörper aus, der aus drei häusern hinter einer zusammenhän- genden fassade mit variierenden höhen besteht. er reﬂektiert die struk- tur der ehemaligen bebauung, deutet sie jedoch neu, so wie die vor-, seit- und rückwärts geneigten dächer bei- spielsweise. zur gartenseite nach norden sind die gebäude offen gestaltet, um trotz der komplizierten belichtungsverhält- nisse lichtdurchﬂutete wohnungen zu schaffen. barrierefreiheit ergibt sich für alle wohnungen des mehr- familienhauses durch einen einge- bauten aufzug. die brachﬂäche nach norden nutzen die architekten für die anlage der pkw-stellplätze ebenso wie für terras- sierte grünﬂächen, spiel- und sport- möglichkeiten oder mietergärten. der einsatz regenerativer energien ist vor- gesehen. fazit der jury: der lückenschluss erfolgt als zeitge- nössisches statement mit einem an der historischen parzellenstruktur ausgerichteten, mehrfach abgestuf- ten monolithen und gefalteter dach- landschaft. die intensität der höhen- sprünge erscheint zu intensiv und wirft fragen hinsichtlich der einfü- gung auf. das bauvolumen hingegen scheint angepasst ... insgesamt eine mutige arbeit, die eine moderne und selbstbewusste adresse am platz for- muliert. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die geplanten fassaden haben am historisch geprägten platz eine zu starke fremdkörperwirkung. insbe- sondere der rechte bauteil überragt die traufe des nachbarhauses und erlangt zusammen mit seinen groß- ﬂächigen fensteröffnungen eine zu große dominanz. grundriss erdgeschoss grundriss 1. obergeschoss grundriss 2. obergeschoss

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111 lutherstadt eisleben die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss obergeschoss/ 2. obergeschoss grundriss dachgeschoss mit einer zeitgemäßen form- und ma- terialsprache will sich der entwurf bewusst von den gründerzeitfassaden der nachbarhäuser abgrenzen. bau- ﬂucht und gebäudehöhen werden al- lerdings aufgegriffen und durch ein „abknicken“ auf die unterschiedli- chen traufhöhen reagiert. im fokus steht die ganzheitliche wirkung der bebauung, die fassadenhaut umhüllt das gesamte haus. es entsteht etwas „skulpturales“. die „stadtseite“ des hauses will mit zurückgesetzten loggien und „wohn- fenstern“ im erdgeschoss am städti- schen leben auf der straße teilha- ben. anders die „gartenseite“: hier ﬁndet über einen laubengang kom- munikation und die organisation des hauses statt. es entstehen 15 wohnungen, die so- wohl eine straßen- als auch garten- seitige orientierung haben und alle durch einen fahrstuhl barrierefrei er- reichbar sind. die grundrisse sind offen gestaltet und somit von sonnen- licht durchﬂutet. das freiﬂächenkon- zept nimmt die topograﬁsche situation auf, plant grüne terrassen am haus, einen sitz- und kinderspielplatz und entlang einer abschließenden pergola die tiefergelegenen pkw-stellplätze. fazit der jury: der entwurf reagiert auf die lücke mit einem zusammenhängenden baukör- per, der auf die traufhöhen der nach- barbebauung eingeht und vermittelt ... der verzicht auf weitere gestaltprä- gende fassadenelemente wird hier positiv beurteilt, ... die einheitliche materialgestaltung mit großformatigen eternitplatten jedoch kritisch bewertet ... insgesamt eine arbeit mit großem „mut zur lücke“, aber bitte mit mehr respekt. aus denkmalpﬂegerischer sicht: städtebaulich ist der monolithische baukörper in grundriss und kubatur eine störung in der kleinteiligen be- bauungsstruktur der umgebung ... mit diesem bau würde keine verbes- serung der städtebaulichen deﬁzite an dieser stelle erreicht.

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113 lutherstadt eisleben die preisträger grundriss erdgeschoss grundriss 1.+2. obergeschoss grundriss dachgeschoss das „stadthaus am knappenbrunnen“ nimmt in seiner gestalt die struktur der alten häuserzeile auf und ver- spricht modernes leben und wohnen inmitten der altstadt. es entstehen drei häuser mit eingängen zur fuß- gängerzone und eigenständigen fas- saden. im innern ergibt sich eine ver- netzung durch die zentrale erschlie- ßungsfunktion mit aufzug, die das mittlere haus für die gesamte zeile übernimmt. dieses ist in seiner erd- geschosszone zurückhaltend, in den obergeschossen jedoch mit einem ver- glasten erker und – entsprechend dem historischen vorbild – höher gestaltet. das haus nr. 36 ist durch eine große verglasung im wohnbereich, die num- mer 38 durch ein zurücktretendes 2. obergeschoss und eine langge- streckte, farblich abgesetzte dach- gaube charakterisiert. insgesamt er- geben sich elf wohnungen unter- schiedlicher größe und organisation mit balkonen, terrassen oder winter- gärten. barrierefreiheit wird hier als grundidee des „bauens für alle“ ver- standen. auf der ruhigen hofseite sind die pkw-stellplätze und ein sonniger ge- meinschaftsbereich mit kinderspiel- platz geplant. das gebäude ist konse- quent als energiehaus 55 konzipiert. fazit der jury: kompakt und zugleich abwechslungs- reich fügt sich der neubau am promi- nenten platz ein. über drei geschosse plus dach entsteht ein wohngebäude mit elf barrierefrei erschlossenen woh- nungen in einem gelungenen mix. der zugang über laubengänge wird aller- dings ästhetisch wie funktional als nicht optimal gewertet, da sie kon- ﬂikte privater natur erzeugen können. aus denkmalpﬂegerischer sicht: die geplanten fassaden sind im we- sentlichen akzeptabel, wenngleich nicht originell. sie untergliedern den baukörper entsprechend der ehemali- gen parzellenstruktur der vorgänger- bebauung, sind aber in der vorderan- sicht unnötig unruhig.

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122 kontakte teilnehmer ab.brezinski dipl.-ing. sebastian ruschak, dipl.-ing. bettina czekalla, architekten ansprechpartner: angelika brezinski bleckenburgstraße 11a 39104 magdeburg telefon (03 91) 5 61 69 31 telefax (03 91) 5 61 69 26 info@ab-brezinski.de www.ab-brezinski.de acm gmbh atelier für architektur und consulting ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. peter schube handelshof 7 39108 magdeburg telefon (03 91) 4 00 51 09 telefax (03 91) 4 00 50 80 peterschube@gmx.de aic planungsgesellschaft mbh ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. hans-jürgen mönch trothaer straße 64 06118 halle (saale) telefon (03 45) 53 04 7-0 telefax (03 45) 53 04 7-11 info@aic-halle.de www.aic-halle.de anja brennecke im architektur- und ingenieurbüro günter janich ansprechpartner: architektin dipl.-ing. (fh) anja brennecke harnackstraße 16a 39175 biederitz telefon (03 92 92) 6 68 77 telefax (03 92 92) 6 69 63 janichbuero@freenet.de www.ingenieurbuero-janich.de arc architekturconzept gmbh lauterbach oheim schaper ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. steffen lauterbach zum domfelsen 1 39104 magdeburg telefon (03 91) 56 51 2-0 telefax (03 91) 56 51 2-99 info@architekturconzept.de www.architekturconzept.de architekten leuschner gänsicke beinhoff ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. uwe gänsicke thedestraße 108 22767 hamburg telefon (040) 38 15 77 telefax (040) 3 80 58 28 info@leuschner-gaensicke.de www.leuschner-gaensicke.de architekturbüro bartl ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. bernd bartl herzogstraße 16 38889 blankenburg telefon (0 39 44) 6 58 22 telefax (0 39 44) 6 58 23 info@architektbartl.de www.architektbartl.de architekturbüro bögemann ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. heinrich bögemann vogelherd 13 06110 halle (saale) telefon (03 45) 2 90 39 47 telefax (03 45) 2 26 55 83 architekt@boegemann.com www.boegemann.com architekturbüro bräunig ansprechpartner: freie architektin dipl.-ing. angelika bräunig kurallee 10 06110 halle (saale) telefon (03 45) 5 22 43 03 telefax (03 45) 5 22 43 04 buero.braeunig@t-online.de architekturbüro jensen ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. jörg jensen stendaler straße 32 39590 tangermünde telefon (03 93 22) 4 50 71 telefax (03 93 22) 4 50 72 joerg-jensen@architekt-jensen.de www.architekt-jensen.de architekturbüro seyffert ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. helmut seyffert wildmeisterweg 13 38855 wernigerode telefon (0 39 43) 60 19 60 telefax (0 39 43) 63 90 55 seyffert.architekt@gmx.de architekturbüro uwe graul architekt bda ansprechpartner: freier architekt dipl.-architekt uwe graul neuwerk 20 06108 halle (saale) telefon (03 45) 3 88 09 68 telefax (03 45) 3 88 09 67 mail@graul-architekt.de www.graul-architekt.de telefon (0391) 5616931 telefax (0391) 5616926 telefon (0391) 4005109 telefax (0391) 4005080 telefon (0345) 53047-0 telefax (0345) 53047-11 telefon (039292) 66877 telefax (039292) 66963 telefon (0391) 56512-0 telefax (0391) 56512-99 telefon (040) 381577 telefax (040) 3805828 telefon (03944) 65822 telefax (03944) 65823 telefon (0345) 2903947 telefax (0345) 2265583 telefon (0345) 5224303 telefax (0345) 5224304 telefon (039322) 45071 telefax (039322) 45072 telefon (03943) 601960 telefax (03943) 639055 telefon (0345) 3880968 telefax (0345) 3880967

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123 architekturbüro wowa ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. wolfgang würth fuhneblick 19 06766 bitterfeld-wolfen/ ot reuden an der fuhne telefon (0 34 94) 3 10 11 info@architekturbuero-wowa.de www.architekturbuero-wowa.de architekturstudio wolko ansprechpartner: freie architektin dipl.-ing. cindy wolko moltkestraße 24 39576 stendal telefon (0 39 31) 31 94 68 telefax (0 39 31) 6 89 99 08 cindy_wolko@web.de architekturwerkstatt planungsgesellschaft br ansprechpartner: freie architektin dipl.-ing., mschm jacqueline franke unterrissdorferstraße 33 06295 lutherstadt eisleben telefon (0 34 75) 71 46 52 telefax (0 34 75) 71 48 67 info@architektur-werkstatt.biz www.architektur-werkstatt.biz atelier schauder ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. andreas schauder am alten gut 11 06542 allstedt ot liedersdorf telefon (03 46 59) 6 15 80 telefax (03 46 59) 6 15 81 mail@architekt-schauder.de www.architekt-schauder.de atelierzwei ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. wolfgang teichert weidenplan 30 06108 halle (saale) telefon (03 45) 50 32 79 telefax (03 45) 2 03 11 04 w.teichert@zweiatelier.de www.zweiatelier.de avisplus ansprechpartner: freie architektin dipl.-ing. (fh) katja eckardt goethestraße 41 39108 magdeburg telefon (03 91) 5 31 97 50 telefax (03 91) 5 31 95 02 katja.eckardt@avisplus.de www.avisplus.de bach/schwarzbrunn/zabries architekturbüro stendal ansprechpartner: freier architekt dipl.-architekt clemens bach hoock 8 a 39576 hansestadt stendal telefon (0 39 31) 6 48 9-0 telefax (0 39 31) 6 48 9-30 bsz.architekten@t-online.de baukasten.architekten ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. (fh) andré schuppmann beesener straße 3/ecke annenstraße 06110 halle (saale) telefon (03 45) 61 38 99 91 telefax (03 45) 61 38 99 92 schuppmann@baukasten- architekten.de www.baukasten-architekten.de bc architekten + ingenieure gmbh ansprechpartner: architekt dipl.-ing. christoph lück lutherstraße 37 06886 lutherstadt wittenberg telefon (0 34 91) 49 59-0 telefax (0 34 91) 49 59-33 lueck@bc-wb.de bollmann.architekt ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. andreas bollmann richard-wagner-straße 21 06114 halle (saale) telefon (03 45) 2 02 39 05 telefax (03 45) 2 02 39 06 bollmann@bollmann-architekten.de www.bollmann-architekten.de brambach architekten gmbh ansprechpartner: freier architekt, dipl.-formgestalter hans-otto brambach clara-zetkin-straße 15 06114 halle (saale) telefon (03 45) 5 30 42-0 telefax (03 45) 5 30 42-30 hans-otto.brambach@brambach- arch.de cappellerarchitekten ansprechpartner: freie architektin bda dipl.-ing. claudia cappeller rathenauplatz 12 06114 halle (saale) telefon (03 45) 5 16 06 32 telefax (03 45) 5 16 06 34 info@cappellerarchitekten.de kontakte telefon (03494) 31011 telefon (03931) 319468 telefax (03931) 6899908 telefon (03475) 714652 telefax (03475) 714867 telefon (034659) 61580 telefax (034659) 61581 telefon (0345) 503279 telefax (0345) 2031104 telefon (0391) 5319750 telefax (0391) 5319502 telefon (03931) 6489-0 telefax (03931) 6489-30 telefon (0345) 61389991 telefax (0345) 61389992 telefon (03491) 4959-0 telefax (03491) 4959-33 telefon (0345) 2023905 telefax (0345) 2023906 telefon (0345) 53042-0 telefax (0345) 53042-30 telefon (0345) 5160632 telefax (0345) 5160634

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124 cuboidoo jüttner schwesinger architekten ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. jonas jüttner schmeerstraße 17 06108 halle (saale) telefon (03 45) 4 70 09 66 telefax (0345) 4700968 info@cuboidoo.de www.cuboidoo.de d-werk planungsgesellschaft mbh ansprechpartner: freier architekt und stadtplaner dipl.-ing. (fh) christian däschler friedenstraße 12a 06114 halle (saale) telefon (03 45) 5 20 51 80 telefax (03 45) 5 20 51 85 info@d-werk-net.de www.d-werk-net.de das atelier ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. matthias stäbler schulstraße 4a 06886 lutherstadt wittenberg telefon (0 34 91) 44 24 46 telefax (0 34 91) 44 24 81 atelier.staebler@gmx.de www.atelier-staebler.de david brinkhoff architektur ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. david brinkhoff liebknechtstraße 34 39108 magdeburg telefon (03 91) 5 57 65 59 davidbrinkhoff@googlemail.com www.davidbrinkhoff.de ds architects ansprechpartner: freier architekt und architekt für stadtplanung dipl.-ing. dietmar sauer baasdorfer straße 31 06366 köthen/anhalt telefon (0 34 96) 21 20 14 telefax (0 34 96) 21 20 15 info@architektsauer.de www.architektsauer.de ding.fest dessau werkstatt für architektur_energieberatung ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. andreas gelies kantstraße 7 06844 dessau-roßlau telefon (03 40) 2 21 35 48 telefax (03 40) 2 21 51 26 info@ding-fest.de www.ding-fest.de dirk fuss . architekt ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. (fh) dirk fuß herrenbreite 10 06449 aschersleben telefon (0 34 73) 91 32 70 telefax (0 34 73) 91 32 72 difuss@gmx.de dressler architekten ansprechpartner: freier architekt bda dipl.-ing. matthias dreßler robert-blum-straße 14 06114 halle (saale) telefon (03 45) 2 02 53 03 telefax (03 45) 2 02 37 30 dressler@dressler-architekten.de www.dressler-architekten.de frießleben architekten bda ansprechpartner: freier architekt und innenarchitekt dipl.-designer peter frießleben mansfelder straße 56 06108 halle (saale) telefon (03 45) 3 88 09 48 telefax (03 45) 3 88 09 47 kontakt@friessleben-architektur.de www.friessleben-architektur.de gaudlarchitekten gmbh ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. m.a. hendrik gaudl carl-maria-von-weber-straße 16 06844 dessau-roßlau telefon (03 40) 52 04 48 40 telefax (03 40) 52 04 48 49 info@gaudlarchitekten.de www.gaudlarchitekten.de grossmann_architektur ansprechpartner: freier architekt dipl.ing. (fh) guido großmann geiststraße 49 06108 halle (saale) telefon (03 45) 27 95 92 89 telefax (03 45) 27 95 93 61 post@grossmann-architektur.de www.grossmann-architektur.de hahne+saar architekten gesellschaft mbh ansprechpartner: freier architekt, bda dipl.-ing. mario saar am sonnenbrink 6 38855 wernigerode telefon (0 39 43) 90 57 23 telefax (0 39 43) 90 57 24 kontakt@hahne-saar.de www.hahne-saar.de telefon (0345) 4700966 telefon (0345) 5205180 telefax (0345) 5205185 telefon (03491) 442446 telefax (03491) 442481 telefon (0391) 5576559 telefon (03496) 212014 telefax (03496) 212015 telefon (0340) 2213548 telefax (0340) 2215126 telefon (03473) 913270 telefax (03473) 913272 telefon (0345) 2025303 telefax (0345) 2023730 telefon (0345) 3880948 telefax (0345) 3880947 telefon (0340) 52044840 telefax (0340) 52044849 telefon (0345) 27959289 telefax (0345) 27959361 telefon (03943) 905723 telefax (03943) 905724

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125 jr fischer architekt + stadtplaner ansprechpartner: freier architekt und stadtplaner dipl.-ing. jens r. fischer kohlgartenstraße 24 hh 04315 leipzig telefon (03 41) 23 58 17 85 telefax (03 41) 23 58 17 86 studio@jr-ﬁscher.com www.jr-ﬁscher.com karo* architekten, büro halle heuer rettich hafermalz ansprechpartner: freier innenarchitekt und architekt dipl.-designer bert hafermalz burgstraße 4 06114 halle (saale) telefon (03 45) 4 45 97 04 karo-architekten@t-online.de www.karo-architekten.de kirchner + przyborowski diplomingenieure architekten bda ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. burkhard przyborowski an der kälberweide 6 39114 magdeburg telefon (03 91) 81 83 40 telefax (03 91) 8 35 51 53 magdeburg@kirchner-przyborowski.de www.kirchner-przyborowski.de m architekten ingenieure ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. burkhard mertens adolf-von-harnack-str. 21 06114 halle (saale) telefon (03 45) 2 39 76 55 telefax (03 45) 2 39 76 51 post@architekt-mertens.com www.architekt-mertens.com maurice ihle i architektur und innenarchitektur ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. (fh) maurice ihle jägerstraße 4a 06618 naumburg (saale) telefon (0 34 45) 23 43 27 telefax (0 34 45) 23 43 29 info@mauriceihle.de www.mauriceihle.de meta architektur gmbh andreas müller, sebastian schulze ansprechpartner: architekt sebastian schulze große diesdorfer straße 249 39108 magdeburg telefon (03 91) 5 84 09 66 telefax (03 91) 58 40 96 80 contact@metaarchitektur.de www.metaarchitektur.de noa architekten ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. falko nosovsky lindenstraße 2 38899 hasselfelde telefon (03 94 59) 7 37 60 telefax (03 94 59) 7 37 80 noa-architekten@gmx.de pje architektengruppe ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. olaf perlich am sülzehafen 14 39104 magdeburg telefon (03 91) 6 22 11 41 telefax (03 91) 6 22 40 84 pje@architektengruppe-pje.de www.architektengruppe-pje.de planungsring architekten + ingenieure gmbh ansprechpartner: architekt dipl.-ing. axel surowy dornbergsweg 22 38855 wernigerode telefon (0 39 43) 54 85-0 telefax (0 39 43) 54 85-24 info@planungsring-wr.de www.planungsring-wr.de prof. johannes kalvelage architekt bda / stadtplaner ansprechpartner: freier architekt und stadtplaner prof. johannes kalvelage zollstraße 11 39114 magdeburg telefon (03 91) 6 62 37 62 telefax (03 91) 6 62 37 63 kalvelage.as@t-online.de qbatur planungsbüro gmbh ansprechpartner: architekt dipl.-ing. ulrich queck hölle 11 06484 quedlinburg telefon (0 39 46) 90 14 08 telefax (0 39 46) 90 14 09 qbatur@gmx.de www.denkmalkonzepte.de snarq sassenolting architekten ansprechpartner: freier architekt m.sc. sebastian sasse jägergasse 2 06108 halle (saale) telefon (03 45) 2 03 67 77 telefax (03 45) 1 31 74 54 info@snarq.de www.snarq.de kontakte telefon (0341) 23581785 telefax (0341) 23581786 telefon (0345) 4459704 telefon (0391) 818340 telefax (0391) 8355153 telefon (0345) 2397655 telefax (0345) 2397651 telefon (03445) 234327 telefax (03445) 234329 telefon (0391) 5840966 telefax (0391) 58409680 telefon (039459) 73760 telefax (039459) 73780 telefon (0391) 6221141 telefax (0391) 6224084 telefon (03943) 5485-0 telefax (03943) 5485-24 telefon (0391) 6623762 telefax (0391) 6623763 telefon (03946) 901408 telefax (03946) 901409 telefon (0345) 2036777 telefax (0345) 1317454

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126 tränkner architekten ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. (fh) matthias tränkner jägerstraße 33 06618 naumburg telefon (0 34 45) 26 68 14 telefax (0 34 45) 26 68 15 mt@traenkner-architekten.de www.traenkner-architekten.de werk + architektur ansprechpartner: freie architektin dipl.-ing. antje göttel forckestraße 01 38855 wernigerode telefon (0 39 43) 60 66 32 telefax (0 39 43) 90 60 65 a.goettel@werkplusarchitektur.de www.werkplusarchitektur.de zeitler architekten bda ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. falk zeitler mansfelder straße 56 06108 halle (saale) telefon (03 45) 6 85 49 57 telefax (03 45) 6 85 43 77 info@ab-zeitler.de www.ab-zeitler.de zierold.architektur z.arch ansprechpartner: freier architekt dipl.-ing. christian a. zierold otto-kiep-straße 3 06493 ballenstedt telefon (03 94 83) 97 62 63 telefax (03 94 83) 97 62 63 info@zarch.de www.zarch.de mit der wettbewerbs- vorbereitung und durch- führung betraute büros dietzsch & weber architekten dipl.-architekt thomas dietzsch platanenstraße 9 06114 halle (saale) telefon (03 45) 27 99 14-85 telefax (03 45) 27 99 14-86 mail@dietzschweber.de www.dietzschweber.de dressler architekten freier architekt bda dipl.-ing. matthias dreßler robert-blum-straße 14 06114 halle (saale) telefon (0345) 2025303 telefax (0345) 2023730 dressler@dressler-architekten.de www.dressler-architekten.de archigraﬁk gbr freier architekt dipl.-ing. (fh) fabian schulz am reiherberg 14 39175 biederitz telefon (03 92 92) 6 78 63 telefax (03 92 92) 6 78 65 info@archigraﬁk.de www.archigraﬁk.de wenzel & drehmann p_e_m gmbh freier architekt für stadtplanung dipl.-ing. frank drehmann jüdenstraße 31 06667 weißenfels telefon (0 34 43) 28 43 90 telefax (0 34 43) 28 43 99 drehmann@wenzel-drehmann.de www.wenzel-drehmann.de pje architektengruppe freier architekt dipl.-ing. olaf perlich am sülzehafen 14 39104 magdeburg telefon (03 91) 6 22 11 41 telefax (03 91) 6 22 40 84 pje@architektengruppe-pje.de www.architektengruppe-pje.de büro für urbane projekte freie architektin, freie architektin für stadtplanung prof. dr.-ing. iris reuter gottschedstraße 12 04109 leipzig telefon (03 41) 2 15 47 14 telefax (03 41) 2 15 47 11 mail@urbaneprojekte.de www.urbaneprojekte.de anmerkungen die wettbewerbsverfahren wurden von der architektenkammer sachsen-an- halt begleitet. eingebunden waren petra heise, dipl.-journalistin cornelia heller, dipl.-ing. (fh) nicole seidel-böttcher. die angaben zu den teilnehmern und den am wettbewerb beteiligten wurden den verfassererklärungen ent- nommen. ergänzend werden alle prämierten arbeiten auf www.mut-zur-luecke.net präsentiert. telefon (03445) 266814 telefax (03445) 266815 telefon (03943) 606632 telefax (03943) 906065 telefon (0345) 6854957 telefax (0345) 6854377 telefon (039483) 976263 telefax (039483) 976263 telefon (0345) 279914-85 telefax (0345) 279914-86 telefon (039292) 67863 telefax (039292) 67865 telefon (03443) 284390 telefax (03443) 284399 telefon (0391) 6221141 telefax (0391) 6224084 telefon (0341) 2154714 telefax (0341) 2154711

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127 kontakte projektverantwortliche und ansprechpartner hansestadt stendal planungsamt leiter des planungsamtes axel achilles markt 1 39576 hansestdt stendal planungsamt martin prinz markt 1 39576 hansestadt stendal telefon (0 39 31) 65 15 54 martin.prinz@stendal.de lutherstadt eisleben baudezernent michael richter klosterstraße 23 06295 lutherstadt eisleben sachgebiet stadtplanung und -sanierung sachgebietsleiterin gisela kirchner markt 1 06295 lutherstadt eisleben telefon (0 34 75) 65 57 51 gisela.kirchner@lutherstadt-eisleben.de lutherstadt wittenberg fachbereich stadtentwicklung amtsleiter jochen kirchner lutherstraße 56 06886 lutherstadt wittenberg fachbereich stadtentwicklung elke sandau lutherstraße 56 06886 lutherstadt wittenberg telefon (0 34 91) 42 16 51 elke.sandau@stadtverwaltung. wittenberg.de stadt blankenburg (harz) bauamt amtsleiter joachim eggert harzstraße 3 38889 blankenburg (harz) teamleiterin beate kretschmer harzstraße 3 38883 blankenburg (harz) telefon (0 39 44) 94 33 84 beate.kretschmer@blankenburg.de stadt schönebeck (elbe) stadtplanungs- und stadtentwicklungsamt amtsleiter michael gremmes markt 1 39218 schönebeck (elbe) stadtplanungs- und stadtentwicklungsamt christine schimm markt 1 39218 schönebeck (elbe) telefon (0 39 28) 71 04 13 c.schimm@schoenebeck-elbe.de stadt halberstadt fachbereich stadtentwicklung fachbereichsleiter jens klaus domplatz 49 38820 halberstadt ministerium für landesentwicklung und verkehr sachsen-anhalt andrea drescher turmschanzenstraße 30 39114 magdeburg telefon (03 91) 5 67 35 24 investitionsbank sachsen-anhalt kerstin pohlmann domplatz 12 39104 magdeburg telefon (03 91) 5 89 17 19 landesamt für denkmalpﬂege und archäologie sachsen-anhalt richard-wagner-straße 9 06114 halle (saale) telefon (0345) 2 93 97 10 telefon (03931) 651554 telefon (03475) 655751 telefon (03491) 421651 telefon (03944) 943384 telefon (03928) 710413 telefon (0391) 5673524 telefon (0391) 5891719 telefon (0345) 2939710

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