Einfach gemeinsam machen: Berufsstand definiert seinen Beitrag zur Transformation

Mitteldeutscher Architekt*innentag 2024 diskutiert praxisnahe Lösungsansätze
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und globaler Krisen wird die Notwendigkeit einer Bauwende immer dringlicher. Unter dem Motto „einfach. gemeinsam. machen.“ luden die Architektenkammern der Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt heute zur großen Standortbestimmung des Berufsstands in den Eiermannbau in Apolda ein. Architektinnen, Landschafts- und Innenarchitektinnen sowie Stadtplanerinnen diskutieren dort gemeinsam mit Vertreterinnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft praxisnahe und unkomplizierte Lösungsansätze für die anstehenden Transformationsaufgaben.

Ines M. Jauck, Präsidentin der Architektenkammer Thüringen, begrüßte gemeinsam mit Elisabeth Kaiser, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die mehr als 250 Gäste. Jauck formulierte das Anliegen der ausgebuchten Tagung wie folgt:„Die Baubranche trägt erheblich zur Umweltbelastung bei und uns allen ist bewusst, dass hier ein dringender Wandel notwendig ist. Walter Gropius sagte einmal: ‚Architektur ist in Fesseln tanzen.‘ Das bedeutet, dass Architektinnen und Architekten sich immer den realen Bedingungen anpassen müssen. Früher prägten vor allem gestalterische Zwänge, knappe Zeitpläne und enge Budgets die Entwürfe. Heute steht zunehmend die Verantwortung für Emissionen im Mittelpunkt. Doch genau darin liegt eine große Chance: Mit Fachwissen und Leidenschaft lassen sich außergewöhnliche, nachhaltige Lösungen entwickeln.“

In seiner Keynote beleuchtete Prof. Dr. Andreas Goldthau von der Universität Erfurt die Themen Energiepolitik und Ökonomie aus globaler Perspektive. Das umfangreiche Programm umfasst zudem Vorträge, eine Ausstellung, Führungen und Workshops zu Themen wie nachhaltige Bodennutzung, der Gestaltung rurbaner Landschaften, Lowtech-Strategien für Gebäude sowie dem Einsatz nachwachsender und regionaler Baumaterialien wie Stroh und Lehm.

Der Veranstaltungsort, der Eiermannbau in Apolda, wurde bewusst gewählt: Das Industriedenkmal der Moderne steht sinnbildlich für ressourcenbewusste Umnutzung und Transformation. Der Umbau zur „Open Factory“ durch die IBA Thüringen wurde 2023 mit einer Anerkennung beim Deutschen Architekturpreis gewürdigt.

Quelle: Architektenkammer Thüringen
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Foto: Thomas Müller
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