Parlamentarischer Abend in Magdeburg setzt Impulse für Bürokratieabbau

Am 20. November 2024 fand unter dem Motto „Zwischen Aufbruch und Demokratie – Zukunft Sachsen-Anhalt“ ein Parlamentarischer Abend statt, der von Vertretern der Ingenieur- und Architektenkammer, -vereine und -verbände organisiert wurde. Ziel der Veranstaltung war es, konkrete Vorschläge zur Reduzierung bürokratischer Hürden und zur Beschleunigung von Planungs- und Bauprozessen mit der Landespolitik zu diskutieren.

Foto: Alina Bülter

Gastgeber waren der VBI Landesverband Sachsen-Anhalt, die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, der VDI Landesverband Sachsen-Anhalt, die Architektenkammer Sachsen-Anhalt und der BDA Landesverband Sachsen-Anhalt. Die Veranstaltung fand am Standort des Unternehmens regiocom SE in Magdeburg statt und bot eine Plattform für einen offenen Dialog über dringend notwendige Reformen.

Foto: Alina Bülter

Der Abend wurde mit einem Impulsvortrag von Dr. Lutz Trümper, dem ehemaligen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, eröffnet. Anhand praxisnaher Beispiele beleuchtete er die Vor- und Nachteile von einheitlichen Vorschriften und Standards. Während viele Fachkräfte diese als wertvolle Orientierung und Grundlage für rechtssichere Entscheidungen schätzen, wies er darauf hin, dass starre Regelungen häufig die Prozesse erheblich verlangsamen können. Er unterstrich die Notwendigkeit von Flexibilität auf der Entscheidungsebene, um Verwaltungsabläufe effizienter und zielgerichteter zu gestalten. Dr. Trümper plädierte für eine grundlegende Vereinfachung komplexer Vergabeverfahren und eine deutliche Reduzierung von Vorschriften. Zudem sprach er sich für die Übertragung umfassender Entscheidungsbefugnisse an die Kommunen aus, um eine effektivere und an den praktischen Bedürfnissen orientierte Umsetzung vor Ort zu ermöglichen.

Foto: Alina Bülter

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass ein strukturelles Umdenken dringend erforderlich ist. Die Teilnehmer sprachen sich für eine entschlossene Deregulierung und den Ausbau der Digitalisierung aus, um Planungs- und Bauvorhaben effizienter umsetzen zu können. Besondere Bedeutung wurde der eigenverantwortlichen Entscheidungsfindung zugeschrieben. Stichproben statt flächendeckende Prüfungen sowie eine gelebte Fehlerkultur wurden als zentrale Ansätze für pragmatische Lösungen hervorgehoben. Gleichzeitig wurde betont, dass der Fachkräftemangel in den Verwaltungen konsequent angegangen werden muss, um Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit sicherzustellen.

Zudem wurde gefordert, Ingenieure, Architekten und Stadtplaner frühzeitig in die Gesetzgebungs- und Entscheidungsprozesse des Landes einzubinden, um praxisnahe und nachhaltige Lösungen zu gewährleisten.

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