Fotos: Steffen Spitzner

Stadtbaurat Hans Heckner

Eine besondere Prägung erhielt die Stadt Aschersleben durch den Architekten Dr. Hans Heckner (1878 bis 1949). Er stammte aus Oberbayern, hatte in München studiert und sammelte praktische Erfahrungen in Siebenbürgen. Nach Aschersleben kam er 1906, hier war sein Lehrer Carl Hocheder Mitglied der Jury für einem Wettbewerb zum Bau des Bestehornhauses. Zu Beginn seiner fast drei Jahrzehnte andauernden Tätigkeit in der Eine-Stadt wirkte er ab 1906 als Stadtbaumeister, ab 1910 (bis 1935) als Stadtbaurat. Eine Besonderheit: Neben seiner Arbeit für die Stadt führte er ein privates Architekturbüro. Seine Ideen von einer ganzheitlichen Stadtgestaltung lassen sich bis heute in den Straßen der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts auf dem mittelalterlichen Grundriss ablesen, sie stehen beispielhaft für die städtebauliche Entwicklung einer typischen mitteleuropäischen Stadt.

Hans Heckner plante große Industrie-, aber auch zahlreiche öffentliche Bauten, dazu Wohn- und Geschäftshäuser. Zu diesen gehören u. a. der Bau des Städtischen Krankenhauses (1912 und Erweiterung 1938), der Neubau der Besthornfabrik (1911), die Turnhallen am Apothekergraben und auf der Staßfurter Höhe, das Gebäude des ehemaligen Rohrleitungsbaus Thieme (1926 und 1938), die Erweiterungen von Rathaus (1935) und Bestehornhaus (1927). Das Hauptgebäude der Bestehornfabrik, der sogenannte „Hecknerriese“, wurde im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 saniert und umgebaut, heute Herzstück des zum Bildungszentrum umgebauten Bestehornparks, darin auch die weltbekannte Grafikstiftung des Malers Neo Rauch, der in Aschersleben aufwuchs. Der Aschersleber Architektur- und Ingenieurverein (AIV) hat an den von Heckner geplanten Bauten sein markantes Signet anbringen lassen.

Standort
Markt, Aschersleben – Öffnen mit Google Maps

Architekten
Dr. Hans Heckner, Aschersleben

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