Magdeburg: „Klosterquartier – Bauen an der Stadtmauer“

In der Landeshauptstadt scheiden sich die Geister an der Frage, ob mittelalterliche städtebauliche Strukturen an einer bisher begrünten ehemaligen Trümmerfläche, dem Prämonstratenserberg, eine Antwort auf die heutigen Fragen von der Wiederbelebung des Magdeburger Zentrums taugen.

Die Architektenkammer muss und wird sich in die Diskussion einbringen, soweit ihr Kernauftrag, die Förderung der Baukultur, betroffen ist oder auch die Verfahrensweise zur Entstehung solcher bedeutsamen Planungen von den allseits anerkannten Regeln und dem fairen Wettbewerb erheblich abweicht. Grundsätzlich hat die Kammer, vertreten von ihrem Vorstand und repräsentiert von ihrem Präsidenten, zunächst die Auffassungen aller ihrer Mitglieder ganz unabhängig von ihrer aktuellen oder früheren gesellschaftlichen Position zu respektieren, seien es die der Entwurfsverfasser, der Protagonisten oder deren überzeugtesten Gegner.

Der Vorstand der Architektenkammer wird sich daher am 13. September 2021 verständigen, ob und wie die „Kammer“ in der Öffentlichkeit agiert. Bisher haben sich der Architekten- und Ingenieurverein zu Magdeburg von 1876 e.V. und die Architektenkammer zur geplanten Bebauung Prämonstratenserberg eng abgestimmt. In einem gemeinsamen „Antrittsbesuch“, bei dem seit dem 1. Mai 2021 tätigen neuen Baudezernenten Jörg Rehbaum Ende Juni war die Bebauung an der städtebaulich sensiblen Stelle in Magdeburg eines der Themen. Es wurde vereinbart, dass es eine gemeinsame Veranstaltung für Architekten und Ingenieure geben soll, in der die zukünftige Entwicklung der Stadt im Fokus steht. Grundlage: das integrierte Stadtentwicklungsprogramm 2030+, im November 2020 vom Stadtrat beschlossen. Das geplante Treffen ist dann u.a. eine Gelegenheit, Haltungen zum Vorhaben „Klosterquartier – Bauen an der Stadtmauer“ zu debattieren.

In der aktuellen Diskussion, die momentan in der Presse und in den sozialen Netzwerken geführt wird, ist es aus meiner persönlichen Sicht, aber auch aus Sicht der Architektenkammer sehr zu begrüßen, dass sich mit Prof. Ralf Niebergall ein Bürger der Stadt Magdeburg mit seinen profunden Kenntnissen und weitreichenden Kompetenzen im Bereich der Baugeschichte, der Architektur und des Städtebaus zu Wort gemeldet hat. Es ist die Stellungnahme eines erfahrenen Architekten, ausgewiesenen Experten und im doppelten Sinne betroffenen Magdeburgers, und steht nicht im Zusammenhang mit seinen Ehrenämtern in der Architektenkammer. Als Mitglied seines Berufsstandes hat er dadurch die Diskussion in der Öffentlichkeit auf die nötige Sachebene gehoben und gleichzeitig mit konstruktiven Vorschlägen Alternativen aufgezeigt, über die es sich für alle Beteiligte lohnt, nachzudenken.

Axel Teichert
Präsident der Architektenkammer

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