Die Museums- und Gedenkstättenlandschaft in Sachsen-Anhalt ist um einen beeindruckenden und bemerkenswerten Neubau reicher: Am 30. Oktober 2024 fand die offizielle Eröffnung des „Museum Lützen 1632“ statt. Es beherbergt das in unmittelbarer Nähe geborgene Massengrab von 47 Soldaten, die ebenso wie König Gustav II. Adolf von Schweden am 6. November 1632 auf dem Schlachtfeld bei Lützen den Tod fanden. Die Erweiterung des Ensembles der Gustav-Adolf-Gedenkstätte bot die Gelegenheit, auch deren Erschließung neu zu ordnen und an einem Ort der Erinnerung, Erklärung und Mahnung neue Akzente zu setzen.
Alle dienenden Funktionen sind im Erdgeschoss des schlichten und sachlichen Museumgebäudes untergebracht, zurückhaltend ist auch die Ausstattung, nichts lenkt ab. Die gläserne Südwestfassade gibt Ausblick auf die Gedenkstätte, stellt Verbindung und Verortung her. Im Untergeschoss ist ein sakral anmutender Raum entstanden, in dem die Gebeine der Gefallenen in einer besonderen und würdigen Ruhestätte zentral präsentiert werden, hier ist Reflektion und Andacht möglich.
Umgesetzt wurde der Entwurf des ersten Preises eines interdisziplinären Wettbewerbs aus dem Jahr 2017. In gelungener Symbiose aus Gebäude, Ausstellung und Freifläche ist mit dem Neubau die Lützener Gustav-Adolf-Gedenkstätte durch ein modernes Antikriegsmahnmal ergänzt.
Museum Lützen 1632
Standort: Gustav-Adolf-Straße 42, Lützen
Architekten: Peter Zirkel Architekten, Dresden, mit Naumann Wasserkampf Architekten, Weimar
Landschaftsarchitekten: Station C23, Leipzig
Bauherrin: Stadt Lützen
Fertigstellung: 2024