Hochschule Anhalt, Ratke-Gebäude, Sanierung und Erweiterung, Köthen (Anhalt)

Das Ratke-Gebäude, ein dreigeschossiger Ziegelbau, wurde 1885–1887 als „Herzoglich Anhaltisches Landesseminar zu Cöthen“ errichtet. Es gehört heute zur Hochschule Anhalt und ist Studienort für verschiedene Fachdisziplinen. Das Studentenwerk betreibt im Hochparterre die Mensa. Die Sanierung erfolgte bei laufendem Betrieb in drei Bauabschnitten mit dem Ziel, zeitgemäße Lern- und Arbeitsbedingungen unter weitgehendem Erhalt der denkmalgeschützten Altbausubstanz zu schaffen. Dazu: funktionelle und nutzungsrelevante Verbesserungen, die energetische Optimierung, die Barrierefreiheit sowie die Anpassung des Brandschutzes an heutige Anforderungen. Im Mittelflügel konnte der seit 1992 aufgrund baulicher Mängel ungenutzte Hörsaal als Herzstück des Hauses ausgebaut und wieder in Betrieb genommen werden, 199 Sitzplätze (vier davon barrierefrei) entstanden. Historische Elemente wie die Kassettendecke, Gesimse und Pilaster wurden aufgearbeitet und in das Gestaltungskonzept einbezogen. Bei den Sanierungsarbeiten entdeckt wurde die erbauungszeitliche Deckenbalkengestaltung. Freigelegt und wiederhergestellt ist sie jetzt ebenso wieder erlebbar wie fünf gestaltete Felder aus dem Jahre 1924 vom Maler Richard Degenkolbe. Die Sanierung macht die unterschiedlichen Gestaltungsebenen aus der Erbauungszeit sowie der Überformung sichtbar.