Wohnhaus „Mummentalschule“, Umnutzung, Welterbestadt Quedlinburg

Ein Schulgebäude wird Wohnhaus. Die ehemalige St. Spiritus Hospital Knaben- und Mädchenschule gehört mit ihrer 135-jährigen Schulnutzung zu den Zeugnissen der Bildungsgeschichte in der Welterbestadt Quedlinburg. Der 1869 errichtete, ursprünglich zweigeschossige Ziegel-Bruchsteinbau wurde 1892 erweitert und um ein Fachwerkobergeschoss ergänzt. Das denkmalgeschützte Haus war bis 1990 als Mummental Grundschule in kontinuierlicher Nutzung und danach Volkshochschule, Kreisbibliothek und Sozialamt. 2011 erfolgte die Schließung aufgrund statischer Baumängel. Nunmehr wurde die Schule durch eine Baugruppe zu einem Wohnhaus mit 15 hochwertigen Wohnungen mit Größen zwischen knapp 60 und rund 190 Quadratmetern umgenutzt. Um das in dem ehemaligen Schulhaus zu ermöglichen, musste der mittige Flur mittels großer Durchbrüche aufgelöst und die Erschließung der Wohneinheiten neu organisiert werden. Auf der Seite zum Mühlgraben sind Balkone angebaut. Die beiden Flachdächer über dem östlichen Gebäudeteil konnten als Dachterrasse umgestaltet werden. Zur Bereitstellung des zweiten baulichen Rettungsweges gibt es eine Maisonette-Wohnung mit Dachaufbau, als einziger Eingriff in die Homogenität der historischen Gebäudehülle. Das Ziergebinde am Giebel des Eingangsbaus mit seiner gedrechselten Spitze ist wieder hergestellt.