Stadtarchiv Aschersleben, Kriminalpanoptikum, Aschersleben
Die enge Verknüpfung zwischen Gefängnisgebäude, den dazugehörigen Außenanlagen und der Stadtbefestigungsanlage ergibt eine herausragende städtebauliche Situation. Ein wesentlicher Bestandteil des Gestaltungskonzeptes der Außenanlagen ist die Verbindung ehemalig einzelner, durch Gefängnismauern getrennter Hofbereiche. Hier werden wieder Bögen geöffnet, historisches Pflaster eingebracht und Teile der Stadtbefestigung mit eingebunden. Als Kontrast zu den massiven Stadtmauern wirken die in Stahl ausgeführten Podeste und Geländer geradezu filigran. Leitgedanke des Entwurfes ist die Bildung von Transparenz und Sichtbeziehungen zwischen den Bereichen innen und außen, ohne Beeinträchtigung des Gebäudecharakters. Das Gebäude gliedert sich in zwei Nutzungsbereiche, welche bereits im eingeschossigen Anbau deutlich ablesbar sind. So dient dieser als Foyer, Eingangs- bzw. Ausstellungsbereich und erschließt sowohl das Kriminalpanoptikum im Erdgeschoss als auch das Stadtarchiv in den Obergeschossen. Ein behindertengerechter Aufzug sorgt für den barrierefreien Zugang zu allen Bereichen. Die Nutzung als Stadtarchiv ermöglicht die Beibehaltung der Gefängnisgebäudetypologie; so steht die innere Raumaufteilung mit kleinen Zellen einer Einordnung notwendiger Archivregale positiv gegenüber. Ein weiterer Anbau, positioniert zwischen Ost- und Westflügel, prägt wesentlich die Nord-Ostfassade des Gefängnisgebäudes zur Stadt hin. Durch den Einsatz von Materialien wie Holz, Stahl und Glas wird die Funktion des Gebäudes als Speicher bzw. Archiv sowie der öffentliche Charakter betont.
Standort
An der Darre 11, Aschersleben – Öffnen mit Google Maps
Bauherr/in
Stadt Aschersleben
Architekten
Mara Pinardi, Lutherstadt Wittenberg
Preise
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2004, Engere Wahl
Fertigstellung
2003