Ratssaal Dessau: Zukunft und Vergangenheit, Dessau-Roßlau
Das monumentale Wandbild „Wiederaufbau der Stadt Dessau“ wurde 1950/1951 für den Dessauer Ratssaal von den Künstlern Carl Marx, Paul Schwerdtner, Rolf Radack und Erich Schmidt-Uphoff geschaffen und stand bereits damals in der Kritik. Wie auch schon in der DDR hatte man es nach der politischen Wende und Protesten 1991 erneut verdeckt. Während das Wandbild jedoch denkmalpflegerisch wie auch kunst- und zeitgeschichtlich durchaus auf Interesse stößt, bleibt eine dauerhafte vollflächige Präsentation umstritten und ist auch aktuell Bestandteil eines Diskurses innerhalb der Stadtöffentlichkeit. Denn: Der Ratssaal soll saniert werden, über Vergangenheit und Zukunft der baulichen Fassung wie baubezogenen Kunst ist zu befinden und entscheiden. Zuletzt stand das Wandbild auf der Liste der zu besichtigenden Objekte am „Tag der Städtebauförderung“ und wird am „Tag der Architektur 2023“ u. a. im Zusammenhang mit einem Vortrag des aus Dessau stammenden Architekturhistorikers Dr. Andreas Butter gezeigt. Spannend: das Gipsmodell im Bildvordergrund. Zu sehen ist die im Krieg zerstörte Schlosskirche in einer rekonstruierten Renaissance-Prägung, der Gründerzeitturm des Rathauses dagegen fehlt. Ganz real ist der Turm aber bis heute vorhanden und auch seine Besteigung Teil des Architektur-Tagesprogramms.
Standort
Zerbster Straße 4, Dessau-Roßlau – Öffnen mit Google Maps
Bauherr/in
Stadt Dessau-Roßlau
Sammlungen
Tag der Architektur 2023