Gestaltung und Umnutzung einer ehemaligen Bahnfläche, Oschersleben (Bode)
Ursprünglich war der 1843 in Betrieb genommene Bahnhof Oschersleben ein Keil- und zugleich Grenzbahnhof zwischen dem Königreich Preußen und dem Herzogtum Braunschweig. Für die notwendigen Kontrollen waren deshalb im Empfangsgebäude Zollstation und Fahrkartenschalter in Symmetrie doppelt angelegt. An diese Geschichte erinnern heute lediglich die zwei Flaggentürme. Nach 1945 war die Streckenverbindung in den Westen gekappt und nach 1990 auch nicht wieder aufgenommen worden. Der Bahnhof verlor an Bedeutung und wurde 2005 gänzlich aufgegeben. Haus und Areal verfielen.
Diese städtebauliche Lücke zu schließen, machte sich die Oschersleber Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft BEWOS zur Aufgabe und entwickelte über Jahre ein Projekt mit den Teilabschnitten Umbau und Sanierung des leerstehenden denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes und dessen Nutzung, u. a. als BEWOS-Geschäftsstelle, sowie Neubau einer Schwimmhalle und eines Jugendzentrums samt multifunktionalem Außenbereich. Die einstige Bahnbrache wurde zum Grünzug, darin eingebettet Bahnrelikte, anhand derer die Geschichte eines der ältesten Bahnhöfe Deutschlands lebendig bleibt. In diesen Kontext reiht sich die Architektur des neugebauten Jugendzentrums ein, das wie eine Verladerampe mit begehbarem Gründach schräg aus dem Boden ragt. Integriert ist ein hochmodernes Badezentrum für den Vereins-, Therapie- und Freizeitsport für Jung und Alt.
Standort
Alte Post/Neuer Weg, Oschersleben (Bode) – Öffnen mit Google Maps
Bauherr/in
Stadt Oschersleben (Bode)
Architekten
Kirchner + Przyborowski PartGmbB, Magdeburg; Bauplanung Bautzen GmbH, Bautzen
Preise
STADTUMBAU AWARD Sachsen-Anhalt 2023
Fertigstellung
2023
Sammlungen
IndustrieBAUkultur