Text: Cornelia Heller; Fotos: Steffen Spitzner

Werkssiedlung Piesteritz, Lutherstadt Wittenberg

Die Werkssiedlung Piesteritz gilt als herausragendes Architekturbeispiel der Gartenstadtidee: „ein gebautes Lehrbuch“ und Höhepunkt der Reformbewegung für ein Wohnen jenseits von Mietskasernen und Notunterkünften. Für insgesamt 2.000 Beschäftigte des Reichsstickstoffwerkes Piesteritz entstand ab 1916 von innen nach außen wachsend eine in sich geschlossene Siedlung um einen markant-hufeisenförmigen Platz samt Torhaus. Die 393 Reihen- bzw. Einfamilienhäuser zeigen heimatnahe Details wie verzierte Fensterläden und Rankhilfen. Bis 1925 folgten Kirche, Rathaus, Kauf- und Vereinshaus und eine Schule. Die Hausgärten dienten der Erholung und Selbstversorgung, die moderne Innenausstattung war beispielhaft. Als Korrespondenzprojekt der Expo 2000 in Hannover wurde sie modellhaft saniert und ist heute die größte autofreie Siedlung Deutschlands.

Standort
Karl-Liebknecht-Platz, Krummer Weg, Dessauer Straße, Pestalozzistraße, Am Dreieck, Am Tore u.a., Lutherstadt Wittenberg – Öffnen mit Google Maps

Architekten
Otto Rudolf Salvisberg, Paul Schmitthenner; Dr. Harald Kegler, Dessau-Roßlau, Dipl.-Ing. FritzHubert, München

Architektenkammer Sachsen-Anhalt
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Fürstenwall 3
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