„Brauns Quartier“, Revitalisierung, Welterbestadt Quedlinburg
Die Ära der ehemaligen Wilhelm Brauns Anilinfarben-Fabrik, später VEB Farbchemie Quedlinburg und nach 1990 Wilbra Chemie GmbH, war lange verblasst, als 2014 die Projektentwicklung für das verlassene Industrieareal am südöstlichen Rand der Kernstadt Quedlinburgs begann. Wollte man den früheren Industriestandort revitalisieren, war nicht nur eine langfristig tragfähige Idee zu finden, sondern waren auch und im besonderen der Verdacht auf Altlasten auszuschließen sowie Denkmaleigenschaften der einzelnen Gebäude und deren möglicher Verbleib oder notwendiger Abriss zu prüfen. Wichtig für das Stadtbild: Das straßenständige ehemalige Kontorgebäude von 1905 konnte erhalten, modernisiert und nach langem Leerstand wieder zu einem Bürogebäude werden. Im hinteren Bereich des Areals blieben nach Rückbau Backsteinbauten sowie der markante Schornstein erhalten. Auf dem frei gewordenen Areal sind neue Mehrfamilienhäuser mit attraktiven Eigentumswohnungen in direkter Lage zur Bode, mit viel Grün und Freiflächen entstanden. Dabei sind die einzelnen Gebäude so zueinander ausgerichtet, dass sich kleine Hofsituationen bilden. Alle neuen Gebäude wurden nach dem 2015 gültigen Energiestandard KfW-55 geplant und gebaut. Fernwärme als nachhaltiger, fossilfreier Energieträger wirkt als Garant für moderate Heizkosten. Die Geschichte des Ortes lebt weiter: Die Anwohnerstraße hat im Jahr 2019 den Namen „Brauns Quartier“ erhalten.
Standort
Harzweg 12, Brauns Quartier 4-9, Welterbestadt Quedlinburg – Öffnen mit Google Maps
Bauherr/in
Brauns Quartier GmbH, Welterbestadt Quedlinburg
Architekten
HS-ARCHITEKTEN PartGmbB Schmidt Limmroth Funck Klapsing, Hamburg
Fertigstellung
in Sanierung
Sammlungen
IndustrieBAUkulturTag der Architektur 2024