Stabkirche, Translozierung und Sanierung, Oberharz am Brocken OT Stiege
Die Stabkirche Stiege ist ein Unikat in der Denkmallandschaft Sachsen-Anhalts und von baugeschichtlicher Bedeutung weit über das Bundesland hinaus. Die Stabkirche gehörte zur 1897 erbauten Lungenheilstätte Albrechtshaus, wurde 1905 außerhalb der Ortschaft Stiege in Harzer Waldeinsamkeit erbaut und war in ihrem Baustil Ausdruck der damaligen Norwegen-Begeisterung. Insbesondere wiederkehrender Vandalismus, aber auch der Wunsch, die Kirche für Gottesdienste und Kulturveranstaltungen wieder mehr nutzen zu können, war Ausgangspunkt für ihre Umsetzung (Translozierung) an einen neuen Standort. Anspruchsvoll und wichtig: begleitende denkmalpflegerische Dokumentationen, u.a. mit 3D-Laser-Scan und fotogrammetrische Verfahren, witterungsunabhängiger Wiederaufbau unter Schutzdach, sowie ein schonender Transport.
Beim Wiederaufbau des Gebäudes wurde das bauzeitliche konstruktive Gefüge wiederhergestellt. Lediglich einige statische Verstärkungen und partielle Ergänzungen waren erforderlich, ohne gestalterisch zu verändern. Die historischen Bleiverglasungen konnten durch einen Glasrestaurator instandgesetzt, der Fußbodenaufbau nach bauzeitlicher Konstruktionsart in Kombination von Ziegelboden und Holzdielung wiederhergestellt werden. Das Dach ist in Ziegeln in der Art der ersten Eindeckung zur Bauzeit eingedeckt, für den Turmhelm sind die historischen Ziegel erneut verwendet worden.
Standort
Lange Straße 43, Oberharz am Brocken OT Stiege – Öffnen mit Google Maps
Bauherr/in
Stabkirche Stiege e.V., Oberharz am Brocken OT Stiege
Architekten
Planungsring Architekten + Ingenieure GmbH Bothe - Kowalsky -Surowy + Partner, Wernigerode
Fertigstellung
2021
Sammlungen
Tag der Architektur 2024