Biologicum, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
Das Biologicum ist Teil des naturwissenschaftlichen Komplexes der Martin-Luther-Universität und verwirklicht die seit den 1930er Jahren existierende Vorstellung der Konzentration dieses Fachbereiches am Weinberg. Von außen erscheint das Biologicum durch die schmalen Fensterbänder in der straßenseitigen Betonfassade sowie in den anderen Fassaden aus ockerfarbenem Backstein als harter Monolith. Dieses Erscheinungsbild verkehrt sich im Inneren, wo deutlich wird, dass die zwei spiegelsymmetrischen Institutsgebäude, für Genetik beziehungsweise Pflanzen- und Zellphysiologie, ein mit Glas überdachtes Atrium umfassen. In dessen Mitte befindet sich ein Wasserbecken. Als Erschließungs- und Aufenthaltsraum stellt es die verbindende Figur der beiden Fachbereiche dar. Im Gegensatz zur harten äußeren Schale wurden die Innenseiten der Institutsflügel mit einer Holzhaut verkleidet, vor die in einer zweiten Ebene Dachlatten gesetzt wurden. In den Erdgeschossen befinden sich neben den Seminarräumen große, einsichtige Laboratorien. Die darüber liegenden Geschosse beherbergen Büros und kleine Praktikaräume, welche sich zum Atrium orientieren. Das klare Konzept des Gebäudes ermöglicht eine gute Orientierung und spiegelt in seiner atmosphärischen Wirkung den heutigen Anspruch an die Transparenz einer wissenschaftlichen Einrichtung wider.
Standort
Weinbergweg 10, Halle (Saale) – Öffnen mit Google Maps
Bauherr/in
Land Sachsen-Anhalt
Architekten
Kister Scheithauer Gross, Köln/Dessau
Fertigstellung
2000
Sammlungen
Neue Architektur