Text: Cornelia Heller; Fotos: Steffen Spitzner

Kloster Drübeck, Umbau der Domänenscheunen, Ilsenburg (Harz) OT Drübeck

Aus einem Wettbewerb heraus wurden die Architekten mit der Aufgabe des Umbaus von einer kleinen und einer großen Scheune sowie dem Stall für die Unterbringung ergänzender Nutzungen des heutigen Tagungsortes Kloster Drübeck betraut. Erklärtes Anliegen war von Anbeginn, ‚die Gebäude sowohl in ihrer äußeren Gestalt als auch in ihrer inneren Ordnung authentisch zu erhalten. Neue Bauteile sollen sich selbstverständlich und ablesbar einordnen, ohne das Vorhandene zu dominieren.‘ Das ist vor allem bei der Neugestaltung des Festsaals gelungen.
Uneingeschränkt in seiner ursprünglichen Dimension zeigt sich heute wieder der Innenraum der großen Scheune, in der im vorhandenen Achsmaß eine neue weiß gehaltene Stahlkonstruktion eingestellt wurde. Sie trägt einen ebenso weißen dachgleichen Baldachin, der links und rechts durch abschließende Glasfugen Durchblicke zu den Holzbalken des denkmalgerecht sanierten, alten Dachstuhls gewährt. Geschützt wie unter einem Zelt, so sitzt man in den Stuhlreihen. Unvermittelt wandert der Blick entlang der originalen Bruchsteinmauern. Sie sind lediglich durch horizontale, klar ablesbar moderne Fensterbänder durchbrochen worden. Fast könnte eine Spiegelachse das Ebenmaß des Raumes teilen. In seiner schlichten Schönheit atmet er die Erhabenheit eines Sakralbaus und schafft gerade im Aufeinandertreffen von Zeitebenen Harmonie.
Die findet sich allenthalben, im umgebauten Stallgebäude in den Appartements für die Tagungsgäste, in der kleinen Scheune mit Wohnungen der Dozenten und nicht zuletzt in der großen Scheune, wo gegenüber dem Festsaal durch eine zweigeschossige Stahlbetonkonstruktion neue Seminarräume eingerichtet werden konnten. Auch hier prägt das Prinzip ‚Haus in Haus‘ die Arbeit der Architekten und macht, dass die Eigenart des vor mehr als 1.000 Jahren gegründeten Ortes bewahrt werden konnte. Kloster Drübeck mit seinem einzigartigen Gebäudeensemble hat mit dem sensiblen Umbau zweifelsohne dazugewonnen, nicht nur Raum für Tagung, Weiterbildung und Zusammenkunft, ebenso für Besinnung, Ruhe und Spiritualität.

Standort
Klostergarten 6, Ilsenburg (Harz) OT Drübeck – Öffnen mit Google Maps

Bauherr/in
Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM), Magdeburg

Architekten
STEINBLOCK Architekten RAU . STEINBLOCK . TIETZE . TIETZE, Magdeburg

Preise
Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2010, Auszeichnung

Fertigstellung
2009

Architektenkammer Sachsen-Anhalt
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Fürstenwall 3
39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 53 611 – 0
Telefax: (0391) 53 611 – 13
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