Konzerthaus Liebfrauen Wernigerode, Umbau und Erweiterung, Wernigerode
Die von Bürgern initiierte Kulturstiftung Wernigerode hatte bereits 2002 die Idee zur Zukunft der Liebfrauenkirche, aber erst die Teilnahme an einem von der EU finanzierten Wettbewerb zur Sanierung von Kulturstätten brachte mit dem Zuschlag Schub in das Projekt, unterstützt von Land, Stadt, Sparkasse und Spendern. Ziel: das denkmalpflegerisch wertvolle und 2019 entwidmete Barockgebäude durch eine kulturelle Nutzung nachhaltig zu sichern und damit den strukturschwachen Teil der Altstadt zwischen Rathaus und Schloss spürbar aufzuwerten. Der frühere Kirchenraum bietet mit seiner gewölbten, stützenfreien Decke – dem „Hölzernen Himmel“ – ideale Voraussetzungen für die brillante Akustik eines Konzertsaals. Wer ihn betritt, findet einen raumbildenden Einbau aus tannengrünen Podesten vor, den man als Bühne zwischen die hellen Emporen geschoben hat. Die Sauermann-Orgel wurde in einer spektakulären Maßnahme aus akustischen Gründen abgesenkt. Ein neuer, sich in Materialität und der Sockelproportion andienender Anbau beherbergt das Foyer und die Nebenräume, zudem die hochmoderne Technik für das Raumklima. Nach dem Prinzip „So wenig wie nötig, so viel wie möglich“ sind hier Funktion und Technik mit architektonischer Ästhetik verwoben worden.
Standort
Liebfrauenkirchhof, Wernigerode – Öffnen mit Google Maps
Bauherr/in
Kulturstiftung Wernigerode, Wernigerode
Architekten
Architektengesellschaft Villa Lila mbH, Wernigerode
Fertigstellung
2022
Sammlungen
Tag der Architektur 2022